Forscher entdecken Landschaft und übermalte Hand unter Picasso-Bild

Ein Landschaftsgemälde mit Tempel und eine übermalte Hand haben Forscher unter einem Gemälde aus dem Pinsel von Pablo Picasso entdeckt. Die zuvor unbekannten Details seien unter der Oberfläche des Bildes "La Miséreuse accroupie" gefunden worden, sagte Aggelos Katsaggelos von der Northwestern University im US-Bundesstaat Illinois am Samstag (Ortszeit) bei der weltgrößten Wissenschaftskonferenz der AAAS (American Association for the Advancement of Science) im texanischen Austin.

Das in Blau- und Grüntönen gehaltene, rund einen mal einen halben Meter große Gemälde, das in der Art Gallery of Ontario im kanadischen Toronto hängt, zeigt eine in eine Decke gewickelte Frau. Pablo Picasso malte es 1902 mit rund 21 Jahren, kurz nachdem er nach Paris gekommen war.

Der Meister habe wahrscheinlich das Bild eines anderen Künstlers übermalt und sich dabei auch an dessen Strukturen orientiert, sagte Aggelos Katsaggelos. "Wahrscheinlich war dieser andere Künstler aus Barcelona, aber wir sind uns über seine Identität nicht zu 100 Prozent sicher." Diese Vorgehensweise sei damals üblich gewesen, sagte der Forscher. "Picasso war zu dieser Zeit arm."

Die übermalte rechte Hand der Frau stamme dagegen von Picasso selbst. "Es ist deutlich zu sehen, dass er jede Menge Zeit und Anstrengungen auf diese Hand verwendet hat, aber am Ende hat er aus irgendeinem Grund aufgegeben und die Hand mit der Decke übermalt", fügte der Kunstwissenschaftler hinzu. (dpa)

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