Oxfam-Präsident wegen Korruptionsvorwürfen in Guatemala verhaftet

Für die Hilfsorganisation Oxfam kommt es gerade knüppeldick: Nach dem Sexskandal in Haiti und dem Tschad ist nun der Präsident von Oxfam International verhaftet worden. Juan Alberto Fuentes Knight wurde am Dienstag in Guatemala festgenommen. Gegen den ehemaligen Finanzminister des mittelamerikanischen Landes wird wegen Korruption ermittelt.

"Wir kennen die formalen Vorwürfe gegen Fuentes Knight noch nicht", sagte Oxfams Exekutivdirektorin Winnie Byanyima. "Er hat Oxfam darüber unterrichtet, dass gegen ihn wegen einer Haushaltsbuchung der guatemaltekischen Regierung ermittelt wird, als er Finanzminister war. Fuentes Knight hat uns versichert, dass er bei den Ermittlungen stets kooperiert hat und dass er nicht gegen Regeln verstoßen hat."

Oxfam stand zuletzt in der Kritik, weil Mitarbeiter in Haiti und dem Tschad Sexpartys mit Prostituierten gefeiert haben sollen. Zudem sollen Oxfam-Angestellte Nothilfe nur gegen sexuelle Gefälligkeiten geleistet haben. Die Vizechefin von Oxfam Großbritannien, Penny Lawrence, trat zurück.

Bei den Ermittlungen in Guatemala hingegen geht es um Korruption bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Neben Fuentes setzten die Ermittler auch den ehemaligen guatemaltekische Präsident Álvaro Colom und fast sein gesamtes früheres Kabinett fest. Dem Ex-Staatschef (2008-2012) werden Betrug und Unterschlagung vorgeworfen, wie die Sicherheitsbehörden am Dienstag mitteilten. (dpa)

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