"Nacht der Schwarzen": Rassismusdebatte um französische Karnevalstradition entfacht

Das traditionelle Volksfest in der nordfranzösischen Hafenstadt Dünkirchen, das am Sonntag eröffnet wurde, ist dieses Jahr ungeachtet seiner jahrhundertealten Geschichte ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Der Grund dafür ist der Karneval namens "Nacht der Schwarzen", bei dem sich Menschen als indigene Einwohner Afrikas kleiden und schminken. Die Werbung der bevorstehenden Veranstaltung wurde bereits aus dem Netz entfernt.

Die Tradition des Kostümballs in Dünkirchen reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Ihrerseits findet die umstrittene "Nacht der Schwarzen", die für den 10. März angesetzt ist, dieses Jahr zum 50. Mal statt. Nun stellt die umfassende Empörung anti-rassistischer Vereinigungen ihr Schicksal jedoch infrage.

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Unter anderen lehnte sich der Präsident des Repräsentativen Rats der Schwarzenverbände Frankreichs, Louis-Georges Tin, gegen den Karneval auf, indem er diesen als "nicht nur rassistischen Akt, sondern auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnete, schreibt La Libre. Der Bürgermeister von Dünkirchen, Patrick Vergriete, verteidigte die "Umzüge der Dunkelhäutigen" hingegen als eine "Freiheit zum Lachen und gemeinsamen Spaßhaben". Laut SBS News soll die Protestwelle den Organisator der Spendenveranstaltung, Bernard Vandenbroucke, inzwischen dazu veranlasst haben, alle Werbematerialien zum Fest im Internet wieder zu löschen.