UN: Bis zu 10.000 Kinder gehörten Milizen in Kongos Kasai-Region an

In der kongolesischen Krisenregion Kasai haben nach UN-Angaben zwischen 5.000 und 10.000 Kinder Milizen angehört. Die Kinder, die die bewaffneten Gruppen verlassen konnten, hätten von den Grauen der Gewalt und des Krieges erzählt, sagte der Leiter des UN-Kinderhilfswerks im Kongo, Tajudeen Oyewale, am Montag, dem internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Viele mussten demnach Tötungen mit ansehen oder selber töten. "Sie wurden ihrer Kindheit beraubt."

In der Kasai-Region in dem zentralafrikanischen Land war im August 2016 ein blutiger Konflikt eskaliert, nachdem Sicherheitskräfte den Anführer einer Rebellengruppe getötet hatten. Die darauf folgenden Kämpfe trieben zeitweise bis zu 1,4 Millionen Menschen in die Flucht.

Zudem setzen im seit Jahrzehnten volatilen Ost-Kongo mehrere Milizen Kindersoldaten ein. UNICEF zufolge gehören in den östlichen Provinzen Tanganyika und Südkivu mehr als 3.000 Kinder bewaffneten Gruppen an. Nach Schätzungen der UN werden weltweit Zehntausende Kinder von Milizen und Regierungskräften eingesetzt, etwa als Soldaten, Boten, Köche oder Sex-Sklaven. Besonders verheerend ist die Lage in Ländern wie Syrien, Irak, Südsudan, Somalia und Kongo. (dpa)

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