Säure-Opfer bekommt Briefe von Täter aus Gefängnis

Zwei Jahre nach dem Säure-Anschlag auf eine junge Frau in Hannover hat die 29-Jährige immer noch große Angst vor der Entlassung des Täters aus der Haft. "Er schreibt mir aus dem Gefängnis. Der Tonus ist, dass ich lüge und selber schuld bin", sagte Vanessa Münstermann. Die junge Frau ist seit der Attacke am 15. Februar 2016 im Gesicht schwer entstellt.

Mit dem letzten Brief vor Weihnachten sei sie zur Polizei gegangen: "Dort sagte man mir, dass es darin keinen Anhaltspunkt für Ermittlungen gibt, weil alles Meinungsäußerungen sind."

Als die Hannoveranerin vor zwei Jahren mit ihrem Hund morgens um den Block ging, trat ihr Ex-Freund aus einem Gebüsch und schüttete ihr die Säure ins Gesicht. Der Mann wurde zu einer zwölfjährigen Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Vor einem Jahr gründete Vanessa Münstermann den Verein "Ausgezeichnet", um Menschen in ähnlicher Lage zu helfen. (dpa)

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