US-Lottogewinnerin kämpft um Anonymität

Geld macht nicht glücklich - die alte Binsenweisheit scheint für eine Lotto-Gewinnerin aus dem US-Bundesstaat New Hampshire in besonderer Weise zu gelten. Nach einem Gewinn von 560 Millionen Dollar streitet sie nun vor Gericht mit der Lottogesellschaft über die Frage, ob sie ihre Identität preisgeben muss. Der Gewinn liegt bis zur Klärung auf Eis. Der Hintergrund: Anders als etwa in Deutschland müssen sich den Regeln der Lottogesellschaften folgend die Gewinner in manchen Ländern outen.

In Großbritannien und den USA ist es üblich, dass sich Millionengewinner auf Pressekonferenzen in Wort und Bild den Journalisten stellen. 

"Die New Hampshire Lottery versteht, dass ein Gewinn in Höhe von 560 Millionen Euro ein Leben verändern kann", heißt es in einer Stellungnahme von Lotto-Chef Charlie McIntyre. Der Justizminister des Staates habe ihn jedoch darauf hingewiesen, dass in diesem wie in jedem anderen Fall auch nach den Regeln und Gesetzen des Staats vorzugehen sei.

Die Anwälte der Gewinnerin machen dagegen geltend, das öffentliche Interesse an der Identität der Gewinnerin werde mehr als wettgemacht durch das Interesse der Frau, sich vor unangenehmen Folgen ihres großen Glücks zu schützen.

Die Erkenntnis reifte auch durch spektakuläre Fälle, in denen Lottogewinner zu Opfern wurden. In Georgia hatte ein Mann im Jahr 2015 mehr als 430.000 Dollar gewonnen und wurde danach bei einem Raubüberfall vor den Augen seiner Kinder getötet. In Chicago war 2013 der Gewinner einer ähnlich hohen Summe plötzlich an einer Vergiftung gestorben - die Ursache ist noch unaufgeklärt. (dpa)

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