Studie: Armutsrisiko von Familien erhöht sich mit jedem Kind

Das Armutsrisiko von Familien erhöht sich nach einer neuen Studie mit jedem weiteren Kind. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung war 2015 rund jedes achte Paar (13 Prozent) mit einem Kind armutsgefährdet. Bei zwei Kindern war es schon rund jedes sechste Paar (16 Prozent) und bei drei Kindern fast jedes fünfte Paar (18 Prozent).

Als arm gelten demnach Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte beträgt. Die Studie beruht auf Zahlen des Statistischen Bundesamts und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).

Das Armutsrisiko von Familien sei damit deutlich höher als bislang angenommen, so die Forscher der Ruhr-Universität Bochum, die die Studie erstellt haben. Sie kritisieren die in der Armutsforschung weit verbreitete OECD-Methodik als unrealistisch und schlagen eine neue Berechnungsart vor. Das ist aber umstritten: Andere Wissenschaftlicher halten die Grundaussage der Studie für richtig, die angegebenen Zahlen aber für zu hoch und die OECD-Methodik für angemessen.

Mehr lesen - Leben in der Holzkiste - Ein Obdachlosenprojekt erobert Deutschland