Mindestens 33 Patienten in Indien vom Amateur-Arzt mit HIV infiziert

Ein nicht ausgebildeter Arzt hat im Norden Indiens mindestens 33 Menschen mit HIV infiziert, weil er Spritzen mehrfach benutzte. Die Polizei suche nach dem Mann, sagte der oberste Gesundheitsbeamte des Distrikts Unnao am Dienstag. Er sei geflohen, nachdem er angezeigt worden sei. Das Gesundheitsministerium des Bundesstaats Uttar Pradesh hatte zuvor eine ungewöhnliche Häufung von HIV-Fällen in der Region festgestellt.

Der vermeintliche Mediziner habe Bewohner der Stadt Unnao bei Alltagskrankheiten behandelt, sagte der Beamte. "Wir vermuten, dass die meisten, wenn nicht alle der Fälle (von HIV) darauf zurückgehen, dass infizierte Spritzen und Nadeln immer wieder benutzt wurden." Von 566 untersuchten Patienten seien 33 positiv auf das Virus getestet worden. Ohne Behandlung löst HIV die Immunschwächekrankheit Aids aus.

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Die Gesundheitsversorgung in Indien ist mangelhaft, da für die stark wachsende Bevölkerung vielerorts Ärzte und Krankenhäuser fehlen. Millionen armer Inder sind auf Amateur-Ärzte angewiesen, die sie billig behandeln. Die Medizinische Gesellschaft des Landes schätzt, dass eine Million falscher Ärzte in Indien praktizieren. Diese hätten weder Lizenz noch Ausbildung. (dpa)