IOC leitet Ermittlung gegen Boxsport-Weltverband ein - Olympische Spiele 2020 womöglich ohne Boxen

Das Internationale Olympische Komitee hat dem Amateurbox-Weltverband AIBA mit dem Ausschluss von den Sommerspielen 2020 in Tokio gedroht. Wie IOC-Präsident Thomas Bach am Sonntag in Pyeongchang sagte, sei man "extrem beunruhigt über die Führung" der AIBA. Deshalb behalte man sich das Recht vor, Boxen aus dem Programm der Tokio-Spiele und der Olympischen Jugendspiele im Oktober in Buenos Aires zu streichen.

Bach teilte zudem mit, dass das IOC eine Untersuchung der Führungsstruktur des Verbands eingeleitet habe. Zugleich stellte es die Zahlungen an den Weltverband ein und setzte die Zusammenarbeit aus. Schon im Dezember 2017 hatte Bach der AIBA mangelnde Transparenz vorgeworfen und das Prozedere der Installierung eines neuen Präsidenten kritisiert.

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AIBA-Präsident Wu Ching-Kuo war im November 2017 zurückgetreten. Dem Taiwanesen war vorgeworfen worden, 30 Millionen Euro an Verbindlichkeiten angesammelt zu haben. Erst Ende Januar war Gafur Rachimow aus Usbekistan zum Interimspräsidenten der AIBA gewählt worden. Bach kritisierte auch Defizite im Anti-Doping-Kampf des Weltverbandes. Das IOC fordert nun von der AIBA einen Bericht bis zum 30. April. (dpa)