Proteste in Finnland gegen Einschnitte für Arbeitslose

Mehrere Tausend Finnen haben am Freitag gegen Einschnitte bei der Unterstützung von Arbeitslosen protestiert. Wie der finnische Rundfunk berichtete, stand in der Hauptstadt Helsinki wegen eines Streiks unter anderem der öffentliche Nahverkehr still. Metrostationen blieben geschlossen, es fuhren nur wenige Busse. Weil Lkw-Fahrer streikten, wurden Supermärkte zum Teil nicht beliefert. Bis zu 8.000 Menschen kamen zu einer Kundgebung zusammen.

Die Proteste richten sich gegen eine im Januar eingeführte Neuregelung für Arbeitslose. Wer die volle Unterstützung vom Staat bekommen will, muss innerhalb von drei Monaten demnach mindestens 18 Stunden lang kleine Jobs angenommen oder fünf Tage in Fortbildungen verbracht haben. Ansonsten wird das Arbeitslosengeld gekürzt.

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Kritiker beklagen, das sei für Langzeitarbeitslose schwierig. Zudem gebe es im dünn besiedelten Finnland nicht überall Fortbildungen. Die Regierung will Arbeitslose mit der Neuregelung dazu bewegen, aktiver Arbeit zu suchen. Im Dezember lag die Arbeitslosenquote in dem nordeuropäischen Land bei 8,4 Prozent. (dpa)