Shoppen in den Folterkammern: Hamburg soll Einkaufszentrum in ehemaliger Gestapo-Zentrale bekommen

In Hamburg soll ein neues Unterhaltungszentrum entstehen. Das geschichtsträchtige Gebäude, in dem das noble Shoppingzentrum errichtet werden soll, diente jedoch in der Nazizeit als Gestapo-Zentrale. Das Palais wurde in den vergangenen Jahren aufwendig saniert und in Stadthöfe umbenannt. Die Hinterbliebenen von NS-Opfern können ihren Frust nicht zurückhalten.

Die Baufirma Quantum, die den Gebäudekomplex 2009 gekauft hat, versicherte, eine würdevolle Gedenkstätte zu errichten. Allerdings finden viele Angehörige, dass Cafés und Einkaufsläden keine passende Nachbarschaft für einen Ort seien, wo Menschen gefoltert wurden und ihre Deportierung organisiert wurde. Schon alleine der neu gestaltete Eingangsbereich mit der Aufschrift „Bienvenue – Moin Moin – Stadthof“ lädt nicht zum Einkaufen ein, sondern erinnert eher an das Ausgangstor von Auschwitz. 

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