Londoner Moschee-Attentäter zu lebenslanger Haft verurteilt

Ein 48-jähriger Mann ist im Prozess um einen Anschlag auf Moscheebesucher in London zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er kann frühestens in 43 Jahren auf vorzeitige Entlassung hoffen. Das entschied die zuständige Richterin am Woolwich Crown Court am Freitag. Bei dem Angriff mit einem Lieferwagen vor einer Moschee im Londoner Stadtteil Finsbury Park im Juni war ein Mann getötet worden, neun weitere Menschen wurden verletzt.

"Das war ein Terrorangriff. Sie hatten die Absicht, zu töten", sagte die Richterin bei der Urteilsverkündung. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Täter Hass auf Muslime als Motiv vorgeworfen. Er habe ein Zeichen setzen wollen, indem er Muslime töte.

Eine Jury hatte den Angeklagten am Donnerstag bereits schuldig befunden, absichtlich in die Menschentraube gerast zu sein, die sich um einen kollabierten 51-jährigen Mann gebildet hatte. Der am Boden sitzende Mann wurde überrollt und starb an seinen Verletzungen. Der Angreifer konnte von umstehenden Menschen überwältigt werden.

Der Mann hatte während des Prozesses wirre Aussagen über sein Motiv gemacht. Zeitweise behauptete er, das eigentliche Ziel des Anschlags sei Labour-Chef Jeremy Corbyn gewesen. (dpa)

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