Warnstreik im Tarifstreit bei Autobauern - Produktion bei BMW und Audi steht still

Im Tarifstreit in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie haben am Freitagmorgen ganztägige Warnstreiks bei den Autobauern begonnen. Seit Mitternacht legten rund 7.000 Beschäftige bei BMW in München ihre Arbeit nieder, wie Horst Lischka von der Gewerkschaft IG Metall sagte: "Das ganze Stammwerk steht still." Mehrere hundert Mitarbeiter versammelten sich vor den Werkstoren.

Auch beim größten deutschen BMW-Werk in Dingolfing stand die Produktion ab 5 Uhr morgens still. 13.700 Beschäftigte beteiligten sich nach Aussage von Robert Grashei von der IG Metall an dem Warnstreik. "1.600 Autos können heute nicht gebaut werden", sagte er am Freitagmorgen. Das sei die Tagesproduktion des Werks. Bei einer Kundgebung um 13 Uhr wurden tausende Streikende erwartet.

Auch bei Audi in Ingolstadt und Münchmünster begann in den Morgenstunden der 24 Stunden lange Warnstreik. Die Werkstore seien seit 6 Uhr dicht und die Produktion stehe still, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Freitag. Wie viele Beschäftigte sich am Ausstand beteiligten, konnte er zunächst nicht sagen. Bereits am Donnerstag hatten rund 23.000 Beschäftigte der Branche in Bayern die Arbeit ruhen lassen.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber haben annähernd drei Prozent geboten. Knackpunkt der Tarifrunde ist aber die Forderung der IG Metall, dass jeder Beschäftigte seine Arbeitszeit von 35 auf 28 Stunden verkürzen können soll - mit teilweisem Lohnausgleich für Schichtarbeiter und Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Die Arbeitgeber halten sowohl diese Forderung als auch die 24-stündigen Arbeitsniederlegungen für rechtswidrig. (dpa/rt deutsch)

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