Frauen-Power importiert: Iranerinnen bauen selbst fünf Kilometer lange Straße

Im Iran gibt es bis heute viele abgelegene Dörfer, die kaum mit einem Fahrzeug zu erreichen sind. Besonders schwer wird es bei schlechtem Wetter oder schon kleinen Unfällen, so dass kein Arzt mehr zu Kranken und Schwangeren kommen kann. Dazu gehörte bis vor Kurzem auch der Ort Gol-e-Sorkh in der Provinz Tschahār Mahāl und Bachtiyāri, wo eine Gruppe von Frauen dieses Problem nun innerhalb weniger Wochen gelöst hat.

Die Iranerinnen hatten das Dorf zum ersten Mal als Rettungskräfte besucht. Nachdem der erste Schneefall im Winter die Anwohner von der Außenwelt abschnitt, sind sie auf die Idee gekommen, direkte Hilfe zu leisten. "Da haben wir gesehen, wie sehr der tägliche Verkehr erschwert ist. Deswegen haben wir beschlossen, diese Arbeit  zu erledigen. Dennoch haben die Männer uns widersprochen und gemeint, dass wir Frauen nicht in der Lage seien, solche Sachen hinzukriegen. Wir haben darauf bestanden, und schließlich haben sie zugestimmt", zitiert die Zeitung Iran Daily eine der Frauen, die Planiergeräte bedienen kann.

Mehr lesen - Einmal in Russland: Heiße Eisen, heiße Schlitten: Russische Frauen durchbrechen Rollenklischees

"Wir haben uns letztes Jahr an die Arbeit gemacht", erklärte ihre Kollegin, die lange Zeit in den USA gelebt hatte und fügte hinzu, dass in den Vereinigten Staaten "Geschlechterunterschiede keine Rolle spielen". "Die Männer waren außerhalb des Dorfes, und die Probleme haben sich vermehrt. Also haben wir beschlossen, hierherzukommen und zu helfen."

Obwohl selbst die Einwohnerinnen des Dorfes sich am Anfang gegen die Initiative auflehnten, schlossen auch sie sich letzten Endes der gemeinschaftlichen Sache an. Nach einem Monat harter Arbeit mit schweren Baumaschinen bekam Gol-e-Sorkh mit fünf Kilometern richtiger Straße endlich eine sichere Verbindung zur Außenwelt.