Fürsorge oder Bespitzelung? – Kritik am Experiment mit Ludwigsburger Schülern

Mit einem Peilsender im Ranzen will ein Unternehmen den Schulweg von Kindern sicherer machen. Getestet werden soll das Projekt mit Schülern in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) - doch noch vor dem Start hagelt es Kritik.

Datenschützer werfen der App mit dem Namen "Schutzranzen" Intransparenz und eine Überwachung der Kinder vor. Im niedersächsischen Wolfsburg, wo ebenfalls ein Testlauf geplant war, wurde das Projekt auf Eis gelegt. In Ludwigsburg hält man an der Idee fest, sucht aber den Dialog. In einer Stellungnahme schreibt die Stadt, sie wolle Datenschützer, Polizei, ADAC, Schulen und Eltern an einen Tisch holen, um über die Bedenken zu diskutieren.

Mehr lesen –Kinder bekommen Straße in Berlin sechsmal im Jahr zum Spielen

"Schutzranzen" funktioniert über eine App oder einen GPS-Sender, den die Kinder dabei haben. Darüber wird ihre Position erfasst. Kommt ein Autofahrer ihnen gefährlich nahe, erhält er eine Warnung über sein eigenes Telefon, visuell und akustisch: "Achtung Kind" oder auch "Achtung Schule", wenn er in die Nähe eines Schulgebäudes fährt. So sollen Unfälle vermieden werden. In der Kritik steht eine weitere Funktion: Eltern können über das Programm des bayerischen Unternehmens feststellen, wo sich der Nachwuchs gerade aufhält. (dpa)