Journalist enthüllt vereitelte Attentatspläne Israels gegen palästinensischen Ex-Präsidenten Arafat

Am Donnerstag hat die Zeitung The New York Times einen Auszug aus dem neuen Buch des israelischen Investigativjournalisten Ronen Bergman "Der Schattenkrieg: Israel und die geheimen Tötungskommandos des Mossad" veröffentlicht. Darin bringt der Autor all die misslungenen Versuche des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, den ehemaligen palästinensischen Staatschef Jassir Arafat zu ermorden, ans Licht. Dazu gehören u. a. gescheiterte Anschläge auf ein Zivilflugzeug und ein Fußballstadion.

Bergman interviewte hunderte Geheimdienst- und Militärbeamte und arbeitete sich durch geheime Dokumente, die eine "versteckte Geschichte aufgedeckt haben, überraschend sogar im Kontext des bereits heftigen Renommees Israels". "Ich habe festgestellt, dass Israel Attentate und gezielte Tötungen seit dem Zweiten Weltkrieg öfter als alle anderen westlichen Länder durchgeführt hat, wobei in vielen Fällen Menschenleben der Zivilisten gefährdet wurden", sagte der Journalist.

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Unter anderen Beispielen erwähnt Bergman in seinem Buch den vereitelten Mordanschlag auf Arafat im Oktober 1982, als Mossad im Begriff war, ein Zivilflugzeug mit 30 verwundeten Kindern an Bord abzuschießen, die nach dem Massaker von Sabra und Schatila zur medizinischen Behandlung nach Kairo gebracht werden mussten. Der Auftrag wurde widerrufen, nachdem sich herausstellte, dass statt Arafat dessen Bruder sich in der Maschine befand.

Ein anderer Attentatsplan bestand darin, mehrere Bomben in einem Stadion in Beirut zu zünden, als die Palästinensische Befreiungsorganisation, deren Vorsitzender Arafat war, den Jahrestag des ersten Militäreinsatzes gegen Israel feierte. Das Vorhaben wurde auch nicht verwirklicht.