Vor gut zehn Jahren hatte ein US-Team zwar Stammzellen von Affen klonen können, doch kam es nicht zu Lebendgeburten. Wie bei Dolly übertragen Forscher bei dieser Methode den Zellkern samt Erbgut von einer Körperzelle des Spendertiers in eine Eizelle, die zuvor entkernt wurde.
Zwar war schon 1999 ein Affe auf die Welt gekommen, der dieselben genetischen Informationen besaß wie ein Artgenosse. Das Klontier war jedoch aus der einfachen Teilung der befruchteten Eizelle im Labor hervorgegangen - ähnlich wie bei eineiigen Zwillingen.
Das Team um Qiang Sun von einem Institut der staatlichen Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai wandte nun ein erweitertes Dolly-Verfahren an. So bereitete es die DNA-Erbgutstränge speziell auf die anschließende Übertragung in die Eizelle vor. Versuche mit Zellkernen von erwachsenen Affen scheiterten dennoch. Erfolg hatten die Forscher mit gut 100 Embryonen, die auf dem Erbgut von Affen-Föten beruhten. Zwei Jungtiere kamen zur Welt und überlebten mindestens die ersten 40 sowie 50 Tage.
Die Erfolgsrate sei zwar noch nicht "wahnsinnig berauschend", doch seien die Ergebnisse ein "wichtiger Schritt", sagt Eckhard Wolf vom Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München. Auch Daniel Besser, Geschäftsführer des Deutschen Stammzellnetzwerks, sieht die Ergebnisse als bedeutende Weiterentwicklung an. Aufgrund von Fälschungsskandalen bei früheren Klon-Versuchen rät er jedoch zur Vorsicht. "Erst wenn sich die Ergebnisse in verschiedenen Laboren der Welt bestätigen lassen, ist klar, dass sie stimmig sind." (dpa)
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