Fancy Bears wachen über WADA: Defekte Probenbehälter von Rio-Olympia gingen beim Öffnen kaputt

Die Sicherheitsfläschchen für Proben der Sportler, die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro zu Dopingkontrollen eingesetzt wurden, haben nicht dem Standard entsprochen und sind oft gleich nach dem Aufschließen zerbrochen. Das geht aus neuen Enthüllungen der Hackergruppe Fancy Bears hervor, die RT zur Verfügung gestellt wurden.

Geleakt wurden zahlreiche Dokumente und E-Mails der WADA- und IOC-Mitglieder sowie brasilianischer Experten. Dazu gehört auch der Briefwechsel des Leiters des Anti-Doping-Labors in Rio de Janeiro, Francisco Radler de Aquino Neto, mit dem schweizerischen Unternehmen Berlinger Special AG, das die Urinprobenerfassungsflaschen zu den Olympischen Spielen in Brasilien lieferte, vom Juli 2016.

Die Rio2016-Behälter von Berlinger scheinen nicht alle zum Standard zu gehören und haben nicht in die Berlinger-Öffner gepasst. Die Versuche, sie damit aufzuschließen, haben zum Bruch der Deckel geführt, und manchmal kann man die A-Flaschen nach der Aliquotierung nicht mehr damit schließen", schrieb er und bezeichnete die entstandene Situation als "merkwürdig". Seinem Brief legte er konkrete Fotobeweise des Defekts bei.

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Wenn man in diesem Zusammenhang an die Anschuldigungen der WADA gegen die russischen Geheimdienste wegen ihrer angeblichen Beteiligung an Manipulationen mit Dopingtests bei der Olympia 2014 in Sotschi zurückdenkt, stellt sich von selbst die Frage: Wie ist es russischen Agenten gelungen, die Behälter zu öffnen und darauf lediglich mikroskopische Kratzer zu hinterlassen, wobei die WADA-Experten es auch mit patentierten Werkzeugen nicht schaffen konnten, ohne die Fläschchen kaputt zu machen?

Als offizieller Hersteller des Sicherheitsfläschchen für Proben von Urin und Blut der Teilnehmer der Olympischen Spiele behauptet Berlinger seine Produktion als den höchsten Standards entsprechend. Er garantiert, dass alle Behälter vor dem Versand sorgfältig geprüft würden und bei zweckmäßiger Nutzung sicher seien. Allerdings hielt sich das Unternehmen seit dem Ausbruch des Dopingskandals von der Debatte um das Bericht des kanadischen Anwalts Richard McLaren fern.