Tarifkonflikt in Metallindustrie: 44.000 Arbeiter beteiligen sich an Warnstreiks

Die Verhandlungen im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie stocken weiter. Im Bezirk Mitte (Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland) wurden die Gespräche am Donnerstag in der dritten Runde ergebnislos beendet. Bis zum Mittag beteiligten sich unterdessen rund 44.000 Beschäftigte bundesweit an erneuten Warnstreiks in der deutschen Schlüsselbranche, wie die IG Metall in Frankfurt mitteilte.

"Weder beim Entgelt noch bei den Zuschlägen für Teilzeitbeschäftigte war auf Seiten der Gewerkschaft Bewegung zu erkennen", sagte Pfalz-Metall-Präsident Johannes Heger nach den zweistündigen Gesprächen in Saarbrücken. Bezirksleiter und Verhandlungsführer Jörg Köhlinger erklärte, zwar hätten die Arbeitgeber erkennen lassen, dass sie an einer baldigen Lösung interessiert seien. "Nur haben sie den Weg dazu nicht beschritten." Die Zeit für eine Lösung werde knapp.

IG Metall und Arbeitgeber trafen sich zudem am Nachmittag in Neuss zu Gesprächen für die rund 700.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen. In der dritten Runde verhandelt wird auch im Bezirk Küste und in Sachsen.

Die IG Metall fordert für bundesweit 3,9 Millionen Branchenbeschäftigte sechs Prozent mehr Lohn sowie das Recht, die Wochenarbeitszeit befristet auf 28 Stunden senken zu können. Schichtarbeiter, pflegende Familienangehörige und Eltern junger Kinder sollen einen Teillohnausgleich erhalten.

Die Arbeitgeber lehnen insbesondere die Ausgleichszahlungen ab. Sie bieten zwei Prozent mehr Geld ab 1. April 2018 und eine Einmalzahlung von 200 Euro für die Monate Januar bis März. Die Hoffnungen auf einen regionalen Durchbruch ruhen nun auf Baden-Württemberg, wo am 24. Januar die vierte Verhandlungsrunde geplant ist. (dpa)

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