Nach jahrzehntelangem Streit gibt Frankreich geplanten Großflughafen am Atlantik auf

Das schon seit den 1960er Jahren debattierte Vorhaben, einen neuen Großflughafen bei Nantes im Westen des Landes zu bauen, wird endgültig fallen gelassen, Bauern können ihr Land zurückerhalten, wie Premierminister Edouard Philippe am Mittwoch in Paris sagte. Mit Blick auf den örtlichen Widerstand gegen das Projekt sprach Philippe von einem "Flughafen der Spaltung". Stattdessen solle der bestehende Airport Nantes-Atlantique ausgebaut werden.

Besetzer müssten das Gelände nordwestlich von Nantes bis zum Frühjahr verlassen, sonst würden Sicherheitskräfte das Areal räumen, warnte der Premier. Straßen müssten freigegeben werden. Der Flughafen sollte einmal 4,5 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen können. Längerfristig sollten die Kapazitäten verdoppelt werden. Die Einwohner der Region hatten sich bei einem Referendum 2016 mehrheitlich für den Bau ausgesprochen. Bereits 2010 gewann das Unternehmen Vinci eine Ausschreibung. Eine Entschädigung könnte nach Medienberichten eine Höhe von bis zu 350 Millionen Euro erreichen. Philippe äußerte sich dazu nicht. (dpa)

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