Reformer im Iran lehnen vom Staat gesteuerte Internet-Kontrolle nach Protesten ab

Iranische Reformer lehnen eine von Hardlinern geforderte staatliche Kontrolle des Internets ab. Nach den regimekritischen Protesten hat das Für und Wider einer solchen Zensur zu hitzigen Diskussionen zwischen beiden rivalisierenden Lagern geführt. "Es verletze die Rechte der Bürger, ihnen aufzudrängen, wie sie das Internet nutzen sollen", sagte Fatemeh Saeidi, stellvertretende Leiterin der Bürgerrechtskommission im iranischen Parlament, am Freitag.

Hardliner in der Justiz fordern nach den Unruhen, dass der Staat künftig ein "einheimisches Internet" kontrolliert. Sie fordern unter anderem eine Blockade sozialer Medien, weil diese ihrer Auffassung nach Inhalte gegen die innere Sicherheit verbreiten und islamische Werte untergraben. Betroffen wären dann auch die beiden im Iran noch nicht gesperrten Dienste Telegram und Instagram. Die Hardliner sind der Meinung, dass die Proteste weitergegangen wären, wenn der Zugang zum Internet nicht eingeschränkt und der Messenger-Dienst Telegram nicht gesperrt worden wäre. (dpa)

Mehr lesen- Gründer des Messengerdienstes Telegram wird im Iran angeklagt