Wikileaks-Gründer Assange bekommt ecuadorianische Ausweisnummer

Nach über fünf Jahren im Botschaftsasyl in London hat der Wikileaks-Gründer Julian Assange eine ecuadorianische Ausweisnummer erhalten. Seit Mittwoch wird der Australier mit der Nummer 1729926483 im Zivilregister des südamerikanischen Landes geführt. Assange veröffentlichte bei Twitter ein Foto, auf dem er das Trikot der ecuadorianischen Nationalmannschaft trägt.

Zuvor hatte die ecuadorianische Regierung mitgeteilt, sie strebe ein Vermittlungsverfahren an, um das seit dem Jahr 2012 bestehende Botschaftsasyl für Assange in London zu beenden. Außenministerin María Fernanda Espinosa betonte in Quito, man stehe deswegen in "ständigem Kontakt" mit der britischen Regierung. Diese will Assange bei Verlassen der ecuadorianischen Botschaft festnehmen lassen.

"Wir haben ein enormes Interesse, eine endgültige Lösung für den Fall Assange zu erreichen", sagte Espinosa. Die Vermittlung könne über eine Person oder ein Drittland geschehen. Assange war von dem linksgerichteten Präsidenten Rafael Correa das Asyl aus humanitären Gründen gewährt worden. Correas Nachfolger Lenín Moreno strebt nun ein Ende des Asyls an.

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"Im Fall des Bürgers Julian Assange wird das Außenministerium weiter nach Lösungen suchen, unter strenger Einhaltung der Regeln und Prozesse des internationalen Rechts und in Zusammenarbeit mit Großbritannien", hieß es in einer Mitteilung des Außenamts in Quito. (dpa)