Libyens Küstenwache meldet bis zu 100 Flüchtlinge als vermisst

Vor der Küste Libyens werden bis zu 100 Flüchtlinge vermisst. Sie hätten sich an Bord eines Schlauchbootes befunden, dessen Boden zerstört gewesen sei, und sich an die Überreste geklammert, gab die Küstenwache des nordafrikanischen Landes am Mittwoch bekannt. Bei drei Rettungsaktionen vor der Küste unweit der Hauptstadt Tripolis im Westen des Landes seien am Vortag fast 280 Flüchtlinge gerettet worden. Die meisten von ihnen sollen demnach aus afrikanischen Ländern stammen.

"Ein weiteres dramatisches Unglück vor der libyschen Küste. Nach dem dritten tödlichen Schiffbruch seit Samstag im Mittelmeer werden bis zu 100 Migranten vermisst", twitterte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration, Flavio Di Giacomo, am Mittwoch. "Mehr als 200 Migranten kamen 2018 bereits im Meer ums Leben."

Libyen ist das wichtigste Transitland für Flüchtlinge, die nach Europa wollen. Die Migrationsroute über das Mittelmeer ist die gefährlichste der Welt. 2017 sollen nach IOM-Angaben mehr als 3.000 Menschen in den Fluten gestorben sein. (dpa)

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