Protestaktion gegen steigende Preise in Tunesien: Ein Demonstrant tot

In Tunesien ist bei Protesten gegen steigende Preise und Steuererhöhungen ein Demonstrant ums Leben gekommen. Der Zwischenfall habe sich am Montag in Tebourba westlich der Hauptstadt Tunis ereignet, erklärte das Innenministerium. Der Mann habe chronische Atemwegsprobleme gehabt und sei wegen des Einsatzes von Tränengas gestorben.

Zeugen zufolge sei der Protest in Gewalt umgeschlagen, als Sicherheitskräfte Jugendliche daran gehinderten hätten, ein Regierungsgebäude anzuzünden. Die Nachrichtenagentur TAP meldete, fünf Personen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Am Montagabend weiteten sich die Proteste aus: Zusammenstöße zwischen der Polizei und Demonstranten wurden aus mindestens zehn Städten gemeldet.

Momentan kämpft der nordafrikanische Staat mit wirtschaftlichen Problemen: So sind die Einnahmen aus dem Tourismus seit zwei Anschlägen im Jahr 2015 zurückgegangen. Die Regierung hat sich zudem mit ausländischen Gläubigern auf ein Sparprogramm geeinigt. So wurden zum 1. Januar die Preise für Heizöl sowie verschiedene Steuern angehoben. Wegen des steigenden Staatsdefizits ist der Wert des tunesischen Dinars gesunken. Damit hat die Regierung noch größere Probleme, ihre Auslandsschulden zu begleichen. (Reuters)

Mehr lesen:  Fluglinie hebt Pauschalverdacht gegen tunesische Frauen auf und darf wieder in Tunesien landen