Indiens Unberührbare legen Mumbai nach Angriff auf ihre Gemeinde lahm

Protestler legen das Leben des indischen Finanzzentrums Mumbai für den zweiten Tag lahm, nachdem Vertreter der niedrigsten Kaste Dalits, Busse gestürmt, Eisenbahnlinien blockiert und Einkaufszentren gesperrt hatten. Die Polizei von Mumbai rief die Bevölkerung dazu auf, eine Reihe von wichtigen Straßen zu meiden.

Die Ursache des Streiks war ein Protest gegen einen Angriff rechtsextremer Gruppen auf Dalits, der sich am Montag in der Stadt Pune, 150 Kilometer von Mumbai entfernt, ereignete. Der Angriff geschah, als die Dalits den 200. Jahrestag einer Schlacht feierte, die sie gewonnen hatten und bei der sie an der Seite der britischen Kolonialmächte gegen einen Oberkastenherrscher kämpften. Ein 28-jähriger Mann wurde laut der Staatsregierung bei den Zusammenstößen getötet.

Dalits werden Nachfahren der indischen Ureinwohner genannt, die nach der religiös-dogmatischen Unterscheidung im Hinduismus zwischen rituell "reinen" und "unreinen" Gesellschaftsgruppen als "Unberührbare" eigentlich aus dem Kastensystem bis heute ausgeschlossen sind. Seit Jahrhunderten werden Dalits von den sogenannten oberen Kasten geächtet und für Tätigkeiten eingesetzt, die sie als unrein gelten, wie die Arbeit in Gerbereien und das Sammeln von Müll.

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