Von Pepe Escobar
Mit der Aufnahme zweier neuer afrikanischer Mitgliedsstaaten in ihre Liste hat das Gipfeltreffen der erweiterten BRICS 11 in der vergangenen Woche in Johannesburg einmal mehr gezeigt, dass die eurasische Integration untrennbar mit der Integration von Afro-Eurasien verbunden ist.
Weißrussland schlägt nun vor, ein gemeinsames Gipfeltreffen der BRICS 11, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) abzuhalten. Die Vision von Präsident Alexander Lukaschenko für die Konvergenz dieser multilateralen Organisationen könnte zu gegebener Zeit zu der Mutter aller Multipolaritätsgipfel führen.
Aber Afro-Eurasien ist ein viel komplizierteres Unterfangen. Afrika liegt auf dem Weg, die Fesseln des Neokolonialismus zu sprengen, noch weit hinter seinen eurasischen Vettern zurück.
Der Kontinent steht heute im Kampf gegen die tief verwurzelten finanziellen und politischen Institutionen der Kolonialisierung vor horrenden Herausforderungen, insbesondere wenn es darum geht, die französische Währungshegemonie in Form des CFA-Franc – oder der Communauté Financière Africaine (Afrikanische Finanzgemeinschaft) – zu zerschlagen.
Dennoch fällt ein Dominostein nach dem anderen – der Tschad, Guinea, Mali, Burkina Faso, Niger und jetzt Gabun. Dieser Prozess hat den Präsidenten von Burkina Faso, Hauptmann Ibrahim Traoré, bereits zu einem neuen Helden der multipolaren Welt gemacht – während der benommene und verwirrte Westen nicht einmal ansatzweise begreifen kann, welchen Rückschlag seine acht Putsche in West- und Zentralafrika in weniger als drei Jahren bedeuten.
Bye-bye, Bongo
Nachdem der durch und durch profranzösische Präsident Ali Bongo eine fragwürdige Wahl gewonnen hatte, der es an Glaubwürdigkeit gemangelt hatte, beschlossen Militäroffiziere, die Macht in Gabun zu übernehmen. Die Institutionen wurden aufgelöst. Die Grenzen zu Kamerun, Äquatorialguinea und der Republik Kongo wurden geschlossen. Alle Sicherheitsvereinbarungen mit Frankreich wurden annulliert. Niemand weiß, was mit dem französischen Militärstützpunkt geschehen wird.
All das war sehr populär: Die Soldaten zogen unter dem Beifall der Schaulustigen in der Hauptstadt Libreville singend durch die Straßen.
Bongo und sein Vater, der ihm vorausgegangen war, regieren Gabun seit 1967. Er wurde an einer französischen Privatschule erzogen und machte seinen Abschluss an der Sorbonne. Gabun ist ein kleines Land mit 2,4 Millionen Einwohnern und einer kleinen Armee von 5.000 Mann, die in das Penthouse von Donald Trump passen würde. Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als einem Dollar pro Tag, und in mehr als 60 Prozent der Regionen haben die Menschen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und Trinkwasser.
Das Militär bezeichnete die 14-jährige Herrschaft von Bongo als eine "Verschlechterung des sozialen Zusammenhalts", die das Land "ins Chaos" stürze.
Nach dem Staatsstreich stellte das französische Bergbauunternehmen Eramet seine Tätigkeit ein. Das ist fast ein Monopol. Gabun ist reich an Bodenschätzen – Gold, Diamanten, Mangan, Uran, Niob und Eisenerz, ganz zu schweigen von Öl, Erdgas und Wasserkraft. In Gabun, einem OPEC-Mitglied, dreht sich nahezu die gesamte Wirtschaft um den Bergbau.
Der Fall Niger ist noch komplexer. Frankreich beutet Uran und hochreines Benzin sowie andere Bodenschätze aus. Und die USA sind vor Ort und betreiben in Niger drei Stützpunkte mit bis zu 4.000 Militärangehörigen. Der wichtigste strategische Knotenpunkt in ihrem "Empire of Bases" ist die Drohnenanlage in Agadez, bekannt als Niger Air Base 201, die zweitgrößte in Afrika nach Dschibuti.
Die Interessen Frankreichs und der USA kollidieren jedoch in der Frage der Trans-Sahara-Gaspipeline. Nachdem Washington mit der Bombardierung von Nord Stream die Stahlnabelschnur zwischen Russland und Europa durchtrennt hatte, brauchten die EU und insbesondere Deutschland dringend eine Alternative.
Die algerischen Gaslieferungen können kaum Südeuropa versorgen. US-Gas ist furchtbar teuer. Die ideale Lösung für die Europäer wäre nigerianisches Gas, das durch die Sahara und dann durch das tiefe Mittelmeer fließt.
Nigeria verfügt mit 5,7 Billionen Kubikmetern sogar über mehr Gas als Algerien und möglicherweise Venezuela. Zum Vergleich: Norwegen verfügt über zwei Billionen Kubikmeter. Nigerias Problem ist jedoch, wie es sein Gas zu weit entfernten Abnehmern pumpen kann – daher wird Niger zu einem wichtigen Transitland.
Wenn es um die Rolle Nigers geht, ist Energie tatsächlich ein viel größeres Thema als das oft angepriesene Uran – das in Wirklichkeit weder für Frankreich noch für die EU von strategischer Bedeutung ist, da Niger nur der fünftgrößte Lieferant weltweit ist, weit hinter Kasachstan und Kanada.
Der ultimative französische Albtraum ist jedoch der Verlust der saftigen Urangeschäfte und eine Neuauflage von Mali: Russland, nach Jewgeni Prigoschin, in voller Stärke in Niger eintreffend, mit gleichzeitiger Vertreibung des französischen Militärs.
Das Hinzufügen Gabuns macht die Dinge nur noch komplizierter. Der wachsende russische Einfluss könnte dazu führen, dass die Nachschublinien zu den Rebellen in Kamerun und Nigeria ausgebaut werden und ein privilegierter Zugang zur Zentralafrikanischen Republik besteht, in der Russland bereits stark vertreten ist.
Es ist kein Wunder, dass der frankophile Paul Biya, der seit fast 41 Jahren in Kamerun an der Macht ist, sich nach dem Putsch in Gabun für eine Säuberung seiner Streitkräfte entschieden hat. Kamerun könnte der nächste Dominostein sein, der fällt.
ECOWAS und AFRICOM
So wie es aussieht, spielen die USA Sphinx. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass das nigrische Militär den Stützpunkt in Agadez schließen will. Das Pentagon hat ein Vermögen in seine Stützpunkte investiert, um einen großen Teil der Sahelzone und vor allem Libyen auszuspionieren. Das Einzige, worüber sich Paris und Washington einig sind, ist, dass unter dem Deckmantel der ECOWAS (Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten) gegen eines der ärmsten Länder der Welt (in dem nur 21 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität haben) die härtesten Sanktionen verhängt werden sollten – und zwar viel härter als die, die 2010 gegen die Elfenbeinküste verhängt worden waren.
Und dann ist da noch die Kriegsdrohung. Stellen Sie sich vor, wie absurd es wäre, wenn die ECOWAS in ein Land einmarschieren würde, das bereits zwei Kriege gegen den Terror an zwei verschiedenen Fronten führt: gegen Boko Haram im Südosten und gegen den "Islamischen Staat" (IS) in der Dreiländerregion.
ECOWAS, eine der acht afrikanischen politischen und wirtschaftlichen Unionen, ist ein sprichwörtliches Chaos. Sie umfasst 15 Mitgliedsstaaten – frankophone, anglophone und einen lusophonen (portugiesischsprachigen; Anm.) – in Zentral- und Westafrika, und in ihr herrscht eine große interne Spaltung.
Die Franzosen und die USA wollten zunächst, dass die ECOWAS als ihre "friedenserhaltende" Marionette in Niger einmarschiert. Aber das hat nicht funktioniert, weil die Bevölkerung dagegen war. Also gingen sie zu einer Form der Diplomatie über. Dennoch bleiben die Truppen in Bereitschaft, und es wurde ein geheimnisvoller "D-Day" für die Invasion festgelegt.
Die Rolle der Afrikanischen Union (AU) ist noch undurchsichtiger. Zunächst hatte sie sich gegen den Staatsstreich gestellt und die Mitgliedschaft Nigers ausgesetzt. Dann machte sie eine Kehrtwende und verurteilte die mögliche, vom Westen unterstützte Invasion. Die Nachbarländer haben ihre Grenzen zu Niger geschlossen.
Die ECOWAS wird ohne die Unterstützung der USA, Frankreichs und der NATO implodieren. Schon jetzt ist sie im Grunde ein zahnloser Chihuahua – vor allem, nachdem Russland und China auf dem BRICS-Gipfel ihre Soft Power in ganz Afrika demonstriert haben.
Die westliche Politik in der Sahelzone scheint darin zu bestehen, alles zu retten, was möglich ist, um ein mögliches Debakel abzuwenden – selbst wenn die stoischen Menschen in Niger für jedes Narrativ, das der Westen auszuhecken versucht, unempfänglich sind.
Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass Nigers wichtigste Partei, die von General Abdourahamane Tchiani vertreten wird, von Anfang an vom Pentagon unterstützt und militärisch ausgebildet wurde.
Das Pentagon ist in Afrika tief verwurzelt und mit 53 Nationen verbunden. Das Hauptkonzept der USA seit den frühen 2000er-Jahren war immer, Afrika zu militarisieren und es zu einem gefundenen Fressen für den Krieg gegen den Terror zu machen. Das Regime von Dick Cheney formulierte es im Jahr 2002 so: "Afrika ist eine strategische Priorität im Kampf gegen den Terrorismus."
Das ist die Grundlage für das US-Militärkommando AFRICOM und zahllose "kooperative Partnerschaften", die in bilateralen Abkommen vereinbart wurden. In der Praxis besetzt AFRICOM seit 2007 große Teile Afrikas.
Wie schön ist mein "Kolonialfranc"
Es ist für jeden im Globalen Süden, in der Globalen Mehrheit oder im "Globalen Globus" (Copyright Lukaschenko) absolut unmöglich, Afrikas aktuellen Aufruhr zu verstehen, ohne die Grundlagen des französischen Neokolonialismus zu kennen.
Der Schlüssel dazu ist natürlich der CFA-Franc, der 1945 in Französisch-Afrika eingeführte "Kolonialfranc", der immer noch überlebt, auch nachdem der CFA – mit einer raffinierten terminologischen Wendung – begann, für "Afrikanische Finanzgemeinschaft" zu stehen. Die ganze Welt erinnert sich daran, dass Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi nach der globalen Finanzkrise 2008 die Einführung einer panafrikanischen Währung gefordert hatte, die an Gold gekoppelt sein sollte.
Damals hatte Libyen über etwa 150 Tonnen Gold verfügt, das im eigenen Land und nicht in Londoner, Pariser oder New Yorker Banken gelegen hatte. Mit etwas mehr Gold hätte diese panafrikanische Währung ihr eigenes unabhängiges Finanzzentrum in Tripolis – und alles auf der Grundlage einer souveränen Goldreserve.
Für zahlreiche afrikanische Nationen war dies der maßgebliche Plan B zur Umgehung des westlichen Finanzsystems gewesen.
Die ganze Welt erinnert sich auch an die Ereignisse von 2011. Der erste Luftangriff auf Libyen war von einem französischen Mirage-Kampfjet gekommen. Frankreichs Bombardierung hatte noch vor dem Ende der Notstandsgespräche zwischen den westlichen Staats- und Regierungschefs in Paris begonnen.
Im März 2011 hatte Frankreich als erstes Land der Welt den Nationalen Übergangsrat der Rebellen als rechtmäßige Regierung Libyens anerkannt. Im Jahr 2015 enthüllten die berüchtigten gehackten E-Mails der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton, was Frankreich in Libyen vorgehabt hatte: "Der Wunsch, einen größeren Anteil an der libyschen Ölproduktion zu erlangen", den französischen Einfluss in Nordafrika zu erhöhen und Gaddafis Pläne zur Schaffung einer panafrikanischen Währung zu blockieren, die den in Frankreich gedruckten CFA-Franc ersetzen sollte.
Es ist kein Wunder, dass der kollektive Westen Angst vor Russland in Afrika hat – und das nicht nur wegen der Wachablösung im Tschad, in Mali, Burkina Faso, Niger und jetzt Gabun: Moskau hat nie versucht, Afrika auszurauben oder zu versklaven.
Russland behandelt die Afrikaner als souveräne Menschen, führt keine ewigen Kriege und entzieht Afrika nicht die Ressourcen, während es einen Hungerlohn dafür zahlt. In der Zwischenzeit besteht die "Außenpolitik" des französischen Geheimdienstes und der CIA darin, die afrikanischen Oberhäupter bis ins Mark zu korrumpieren und diejenigen auszulöschen, die unbestechlich sind.
Sie haben das Recht, keine eigene Währungspolitik zu betreiben
Das CFA-Geschäft lässt die Mafia wie Straßenlümmel aussehen. Es bedeutet im Wesentlichen, dass die Währungspolitik mehrerer souveräner afrikanischer Staaten vom französischen Schatzamt in Paris kontrolliert wird.
Ursprünglich musste die Zentralbank jedes afrikanischen Landes mindestens 65 Prozent ihrer jährlichen Devisenreserven auf einem "Operationskonto" beim französischen Schatzamt halten, plus weitere 20 Prozent zur Deckung finanzieller "Verbindlichkeiten". Selbst nach einigen milden "Reformen", die seit September 2005 in Kraft getreten sind, mussten diese Länder immer noch 50 Prozent ihrer Devisen nach Paris überweisen, plus 20 Prozent Mehrwertsteuer.
Und es kommt noch schlimmer: Die CFA-Zentralbanken legen eine Obergrenze für Kredite an jedes Mitgliedsland fest. Das französische Schatzamt legt diese afrikanischen Devisenreserven in eigenem Namen an der Pariser Börse an und fährt auf Kosten Afrikas massive Gewinne ein.
Tatsache ist, dass mehr als 80 Prozent der Devisenreserven der afrikanischen Länder seit 1961 auf "Operationskonten" liegen, die vom französischen Finanzministerium kontrolliert werden. Kurz gesagt, keiner dieser Staaten hat die Souveränität über seine Geldpolitik.
Aber der Diebstahl hört damit nicht auf: Das französische Schatzamt verwendet die afrikanischen Reserven, als ob sie französisches Kapital wären, als Sicherheit für die französischen Zahlungen an die EU und die EZB.
Im gesamten Françafrique-Spektrum kontrolliert Frankreich auch heute noch die Währung, die Devisenreserven, die Wirtschaftseliten und das Handelsgeschäft.
Die Beispiele sind zahlreich: Der französische Mischkonzern Bolloré kontrolliert die Häfen und den Seeverkehr in ganz Westafrika; Bouygues und Vinci beherrschen das Baugewerbe und den öffentlichen Sektor, die Wasserversorgung und die Stromversorgung; Total hält große Anteile an Öl und Gas. Und dann sind da noch France Telecom und das große Bankwesen – Société Générale, Credit Lyonnais, BNP-Paribas, AXA (Versicherung) und so weiter.
Frankreich kontrolliert de facto den überwältigenden Teil der Infrastruktur im frankophonen Afrika. Es hat quasi ein Monopol.
Bei Françafrique handelt es sich um knallharten Neokolonialismus. Die Politik wird vom Präsidenten der Französischen Republik und seiner "afrikanischen Zelle" bestimmt. Sie haben nichts mit dem Parlament oder irgendeinem demokratischen Prozess zu tun, seit den Zeiten von Charles de Gaulle.
Die "afrikanische Zelle" ist eine Art Generalkommando. Sie nutzt den französischen Militärapparat, um "freundliche" Kompradorenführer zu installieren und diejenigen loszuwerden, die das System bedrohen. Diplomatie findet nicht statt. Derzeit untersteht die Zelle ausschließlich dem "Petit Roi", Emmanuel Macron.
Karawanen von Drogen, Diamanten und Gold
Die Ermordung des antikolonialen Führers von Burkina Faso, Thomas Sankara, im Jahr 1987 wurde vollständig von Paris überwacht. Sankara war 1983 durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen, um vier Jahre später gestürzt und ermordet zu werden. Was den echten "Krieg gegen den Terror" in der afrikanischen Sahelzone angeht, so hat er nichts mit den infantilen Fiktionen zu tun, die im Westen verkauft werden. Es gibt keine arabischen "Terroristen" in der Sahelzone, wie ich bei einer Rucksacktour durch Westafrika einige Monate vor 9/11 feststellen konnte. Es sind Einheimische, die online zum Salafismus konvertiert sind und einen Islamischen Staat gründen wollen, um die Schmuggelrouten durch die Sahelzone besser kontrollieren zu können.
Die sagenumwobenen alten Salzkarawanen, die die Sahelzone von Mali nach Südeuropa und Westasien durchzogen, sind jetzt Karawanen für Drogen, Diamanten und Gold. Auf diese Weise finanzierte sich beispielsweise Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQIM), die damals von wahhabitischen Verrückten in Saudi-Arabien und am Golf unterstützt wurde.
Nach der Zerstörung Libyens durch die NATO Anfang 2011 gab es keinen "Schutz" mehr, und so boten die vom Westen unterstützten Salafisten, die gegen Gaddafi gekämpft hatten, den Schmugglern in der Sahelzone den gleichen Schutz wie zuvor – plus eine Menge Waffen.
Verschiedene Stämme in Mali schmuggeln weiterhin fröhlich alles, was ihnen gefällt. AQIM zieht immer noch illegale Steuern ein. Der IS in Libyen ist tief in den Menschen- und Drogenhandel verstrickt. Und Boko Haram tummelt sich auf dem Kokain- und Heroinmarkt.
Es gibt eine begrenzte afrikanische Zusammenarbeit bei der Bekämpfung dieser Organisationen. Es gab eine sogenannte G5-Sahel, die sich auf Sicherheit und Entwicklung konzentrierte. Aber nachdem Burkina Faso, Niger, Mali und der Tschad den militärischen Weg eingeschlagen haben, bleibt nur noch Mauretanien übrig. Der neue Westafrika-Junta-Gürtel will natürlich Terrorgruppen vernichten, aber vor allem will er Françafrique und die Tatsache bekämpfen, dass ihre nationalen Interessen immer in Paris entschieden werden.
Frankreich hat jahrzehntelang dafür gesorgt, dass es nur sehr wenig innerafrikanischen Handel gibt. Die Binnenstaaten brauchen dringend Nachbarn für den Transit. Sie produzieren hauptsächlich Rohstoffe für den Export. Es gibt so gut wie keine vernünftigen Lagermöglichkeiten, eine schwache Energieversorgung und eine miserable innerafrikanische Verkehrsinfrastruktur: Das wollen die chinesischen Projekte der Belt and Road Initiative (BRI) in Afrika beheben.
Im März 2018 hatten 44 Staatsoberhäupter die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone (ACFTA) ins Leben gerufen – die größte der Welt in Bezug auf Bevölkerung (1,3 Milliarden Menschen) und Geografie. Im Januar 2022 richteten sie das Panafrikanische Zahlungs- und Abrechnungssystem (PAPSS) ein, das sich auf Zahlungen für Unternehmen in Afrika in lokalen Währungen konzentriert.
Es ist also unvermeidlich, dass sie später eine gemeinsame Währung anstreben werden. Raten Sie mal, was ihnen im Weg steht? Der von Paris auferlegte CFA.
Einige kosmetische Maßnahmen garantieren noch die direkte Kontrolle des französischen Finanzministeriums über jede mögliche neue afrikanische Währung, die Bevorzugung französischer Unternehmen bei Ausschreibungen, Monopole und die Stationierung französischer Truppen. Der Staatsstreich in Niger ist eine Art "Wir lassen uns das nicht mehr gefallen".
All dies veranschaulicht, was der unverzichtbare Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson in all seinen Werken ausführlich dargelegt hat: die Macht des extraktivistischen Modells. Hudson hat gezeigt, dass es unter dem Strich um die Kontrolle der Weltressourcen geht; das ist es, was eine Weltmacht ausmacht, und im Falle Frankreichs eine Weltmacht mittleren Ranges.
Frankreich hat gezeigt, wie einfach es ist, die Ressourcen durch die Kontrolle der Geldpolitik und die Errichtung von Monopolen in diesen rohstoffreichen Ländern zu kontrollieren, um sie abzubauen und zu exportieren, wobei praktisch Sklavenarbeit ohne Umwelt- oder Gesundheitsvorschriften eingesetzt wird.
Außerdem ist es für den ausbeuterischen Neokolonialismus unerlässlich, diese rohstoffreichen Länder daran zu hindern, ihre eigenen Ressourcen für das Wachstum ihrer eigenen Wirtschaft zu nutzen. Aber jetzt sagen die afrikanischen Dominosteine endlich: Das Spiel ist aus. Steht endlich eine echte Entkolonialisierung bevor?
Aus dem Englischen.
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