Von Bernhard Loyen
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) ist eine wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft mit rund 10.000 Mitgliedern. Am 28. Februar titelte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) zu Ergebnissen einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos:
"Umfrage: Ein Drittel der Befragten gibt psychische Erkrankung an"
In Auftrag gegeben wurde die Befragung demnach von dem Versicherungskonzern AXA, einer Aktiengesellschaft, die bevorzugt Privatpersonen und Unternehmen versichert. Der dpa-Text zitiert Andreas Meyer-Lindenberg, den Präsidenten der DGPPN, mit der Feststellung, dass das Ergebnis "an sich nicht sehr überraschend sei", und seinem Verweis, dass "Online-Befragungen methodisch keine verlässliche Messung der Häufigkeit psychischer Erkrankungen erlauben". Der dpa-Artikel bietet daher zusätzlich den Link zu einer DGPPN-Veröffentlichung mit der Überschrift "Basisdaten zu psychischen Erkrankungen in Deutschland" an. Die Daten, also Zahlen, haben den Stand: Januar 2023. Einleitend heißt es in dieser siebenseitigen Publikation:
"In Deutschland sind jedes Jahr etwa 27,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das entspricht rund 17,8 Millionen betroffenen Personen, von denen pro Jahr nur 18,9 Prozent Kontakt zu Leistungsanbietern aufnehmen. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen Angststörungen (15,4 Prozent), gefolgt von affektiven Störungen (9,8 Prozent, unipolare Depression allein 8,2 Prozent) und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentenkonsum (5,7 Prozent)."
Bewusst provozierend zusammengefasst ein bedauerliches Spiegelbild der deutschen Gesellschaft nach drei Jahren Corona-Drangsalierung seitens Politik und Medien. Vordergründig wurde dabei mit dem sehr gefährlichen, weil äußerst effektivem Argument Angst gearbeitet. Ein Schlagzeile jener Zeit lautete:
"Internes Papier aus Innenministerium empfahl, den Deutschen Corona-Angst zu machen"
Das beabsichtigte Ziel war, "eine gewünschte Schockwirkung [zu] erzielen". Das mentale Samenkorn und ein schnelles Wachstum bewirkten kalkulierte Angst, also permanenten Respekt und Vorsicht:
- vor einem saisonalen – diesmal heimtückischen – Virus,
- einer möglichen Infektion oder Erkrankung,
- den möglichen Folgen – Stichworte Long-COVID bis Tod
- den neuesten Zahlen/Statistiken und daraus resultierenden regulativen Maßnahmen für das Dasein,
- dem unachtsamen Mitbürger,
- ist die Maske noch frisch/in der Hosentasche?,
- den Ungeimpften, den Leugnern und Lügnern,
- Angst oder Sorge vor der nächsten Warnung und Mahnung des Bundesministers für Gesundheit Karl Lauterbach,
- die Angst der Erwachsenen vor den eigenen oder zu betreuenden Kindern.
Und es wirkte, bekanntlich und nachweislich, unverzeihlicherweise auch bei den Schwächsten der Gesellschaft, den Kindern und Jugendlichen. Dies wurde knallhart einkalkuliert und als "Effekt" achselzuckend hingenommen und aktuell unglaubwürdigerweise "als Fehler" durch vermeintliche Unwissenheit seitens schuldiger Hauptverantwortlicher von sich geschoben.
Die in der DGPPN-Statistik benannte "unipolare Depression" ist die häufigste Form der Depression. Unipolare Depressionen zählen zu den sogenannten "affektiven Störungen", die sich durch in der Bevölkerung weithin bekannte Symptome "wie gedrückte Stimmung, Interesse- und Antriebslosigkeit sowie Hoffnungslosigkeit" äußern. Regelmäßigen Lesern und Betrachtern der sozialen Medien, aus welcher Motivation auch immer, wird diese Auflistung von Irritationen des Daseins – Angststörungen, Depressionen, Alkohol- oder Medikamentenkonsum – in den Beiträgen der über 20-Jährigen auf TikTok, Instagram, Twitter und Youtube wie eine Gesellschaftsschablone vorkommen. Wen wundert's?
Neben drei langen Jahren Dauer-Corona-Gaslighting gehören zum Kontingent der profitablen Angstmacher auch die unerschöpflichen Themenblöcke klimabedingte Endzeitstimmungen, Ernährungsvorgaben und (Neu-)Orientierungen und diesbezüglich eingeforderte sexuelle Daseinsempfehlungen im Gesamtkomplex LGBTQ+-was auch immer:
Ein bedauerliches, wenn nicht tragisches Beispiel früher Auswirkungen dieser Manipulationen zeigt sich im Video einer Schülerin bei dem Versuch, ihren Hunger unter (Eigen-)Kontrolle zu bekommen:
Luisa Neubauer weiß: "Es hängt alles zusammen. Kein Frieden, keine Klimagerechtigkeit." Es geht also auch weiterhin vermeintlich um nicht weniger als Krieg und/oder Frieden in den Köpfen? Der gesellschaftliche Minimalkonsens früherer Zeiten: "Friede den Hütten, Krieg den Palästen" wird seit Jahrzehnten über gezielte Kampagnen und Konditionierungen umgedeutet zu einem gesundheitsbelastenden "Friede den Deutungshütern, Krieg in den Köpfen".
Laut DGPPN zählen psychische Erkrankungen daher nun wahrlich "nicht überraschend" in Deutschland "nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartigen Neubildungen und muskuloskelettalen Erkrankungen zu den vier wichtigsten Ursachen für den Verlust gesunder Lebensjahre". Der berühmte Filmtitel "Angst essen Seele auf" aus dem Jahr 1974 fasst in diesen bizarren und anstrengenden Jahren den Irrsinn medial-politischer Vorgaben in einem Satz nachdrücklich zusammen.
18,9 Prozent der Betroffenen nehmen aktuell laut DGPPN keinen Kontakt zu benötigten Leistungsanbietern auf. Es werden keine Gründe genannt. Diese könnten aber lauten: Angst vor der – bzw. einer anderen – Wahrheit sowie immer noch Angst vor Viren. In Zeiten des ersten verordneten Lockdowns waren die, die brav und unreflektiert gehorchten, "besondere Helden". Daran hält man sich fest, bis heute, inklusive der möglichen Auswirkungen in Form von "Störungen durch Alkohol- oder Medikamentenkonsum" oder der "gedrückten Stimmung, Interesse- und Antriebslosigkeit" oder genereller "Hoffnungslosigkeit". Im Rahmen der wichtigen Kunstaktion #allesdichtmachen im Mai des Jahres 2021 gab es den brillanten Beitrag des Babylon-Berlin-Darstellers Volker Bruch. Er sprach in die Kamera die exquisit herausgearbeitete Stimmung einer mental-sedierten Gesellschaft:
"Mein Name ist Volker Bruch, und ich habe Angst. Aber ich merke, wie meine Angst nachlässt, und das macht mir Angst. Ein Jahr lang hatte ich durchgehend Angst, doch diese Angst lässt jetzt nach, und das macht mir Angst. Ich will wieder mehr Angst haben, denn ohne Angst habe ich Angst. Deshalb appelliere ich an unsere Regierung – macht uns mehr Angst (...)."
Wenig überraschend wurde Bruch dafür wie alle teilnehmenden Künstler unmittelbar medial geteert und gefedert. Wer die Stimme erhebt und sich seiner Angst bewusst stellen möchte, wird zum Schweigen gebracht. Laut DGPPN werden pro Quartal etwa 2,4 Millionen Bürger in diesem Land "von 3.514 Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie bzw. Nervenheilkunde in ambulanten Praxen behandelt". Die direkten Kosten, also Kosten, die im Gesundheitswesen unmittelbar aufgrund psychischer Erkrankungen entstehen, belaufen sich laut der Veröffentlichung "in Deutschland auf rund 44,4 Milliarden Euro im Jahr". Die Dauer von Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen lag 2020 durchschnittlich bei 48 Tagen und damit bei durchschnittlich fünf Tagen mehr als 2019. Wir dürfen auf die Auswertungen der Jahre 2021 und 2022 gespannt sein.
Die Gesamtkosten aufgrund psychischer Erkrankungen werden für Deutschland auf rund 147 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 4,8 Prozent. Ausschlaggebende Verursacher psychischer Erkrankungen in Deutschland sind dabei auch wesentlich mitverantwortlich gelenkte Kampagnenköpfe wie Neubauer und Greta Thunberg, finanzierte Aktivisten wie die "Letzte Generation", Role models à la "die beliebtesten LGBT-Influencer bei Instagram" und Co. und natürlich Statisten und treue Erfüllungsgehilfen der aktuellen Polit-Darstellerkaste. Die Namen und ihre Taten sind durch mediale Kooperationen mit den Leitmedien bekannt und müssen daher nicht genannt werden.
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