Von Thomas Frank
Unbestritten: Die Einführung des Euro war eine der kühnsten Maßnahmen, die von den europäischen Staaten im Finanzsektor getroffen wurde. Fast über Nacht hatten 320 Millionen Menschen in zwölf verschiedenen Ländern das gleiche Geld in ihrem Portemonnaie.
Die Regierung stimmte gegen ihr eigenes Volk
Aber vergessen wir nicht: Der Euro wurde gegen den Willen des deutschen Volkes eingeführt. Im Deutschen Bundestag stimmten über 90 Prozent der Abgeordneten für den Euro. Demgegenüber waren im Herbst des Jahres 2000 ganze 70 Prozent der Bundesbürger gegen die Abschaffung der D-Mark. So stimmte die Bundesregierung gegen das eigene Volk und führte den Euro de facto "zwangsweise" ein.
Den meisten Menschen in Deutschland fiel der Abschied von ihrer geliebten D-Mark sehr schwer – und das nicht unbegründet. Nach den Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung sollte die Einführung des Euro den Bürgern einen Verlust von knapp 60 Milliarden D-Mark bescheren.
Der Euro ist nicht gut für Deutschland!
Dennoch geistert bis heute – und mit der neuen europaverliebten Regierung noch viel bedingungsloser als jemals zuvor – eine der größten Polit-Lügen durch den deutschen Blätterwald und wird mantraartig von Politikern wiederholt: "Der Euro ist gut für Deutschland" oder "Deutschland profitiert vom Euro".
Wie es tatsächlich damit aussieht und wie vor allem der deutsche Steuerzahler und Sparer durch den Euro regelrecht geschröpft wird, verschweigen die Euro-Befürworter natürlich. Denn die Enteignung durch die Einführung des Euro ging und geht in mehreren Etappen vor sich. Ich nenne Ihnen nun die Gründe, die (fast) alle politisch korrekt verschwiegen werden, um das offizielle Bild des "guten" Euro mit allen Mitteln aufrechtzuerhalten:
► Teuro: Die neue Währung wurde schnell zum "Teuro". Beim Umrechnen eines Euro (= 1,95583 Mark) entstanden ungerade Zahlen, was viele Unternehmen dazu verleitete, die Preise zu erhöhen.
► Kaufkraftverlust: Bis zur Einführung hatten deutsche Konsumenten von den Abwertungen anderer Länder profitiert. Das zeigte sich vor allem beim Reisen und bei den Importen. Seit dem Euro haben sich Importe und Reisen verteuert. Grotesk: Will man heute billig Urlaub machen, muss man außerhalb des Euroraums reisen.
► Anhaltenden Negativzinsen: Der deutsche Sparer verliert pro Jahr rund 53 Milliarden Euro. Allein von 2010 bis 2020 betrug der Verlust rund 700 Milliarden Euro.
► Wohlstandsverlust I: Was die meisten Euro-Fans nicht im Blick haben, ist der Wohlstandsverlust durch den Wirtschaftswachstumsrückgang. Seit Einführung des Euro musste nämlich eine gigantische Summe deutschen Steuergeldes zur Bezahlung der Leistungsbilanzdefizite anderer EU-Länder aufgebracht werden. Allein diese Summe beträgt rund eine Billion Euro! All das sind Gelder, die uns Deutschen durch den Euro nicht mehr zur Verfügung stehen. Manche Kritiker argumentieren deshalb, dass mit dem Euro die "wertvolle" D-Mark zur Sanierung "wertloser" europäischer Währungen missbraucht wurde.
► Wohlstandsverlust II: Nach der Einführung des Euro profitierten die meisten anderen Länder von einem deutlich niedrigeren Zinsniveau. Die Folge: ein schuldenfinanzierter Boom. Die Zinsen für Deutschland, das an einem überhöhten Wechselkurs zur Euroeinführung litt, waren zu hoch. Die Folgen: Die Rezession war hierzulande länger, als sie es ohne den Euro gewesen wäre. Die Bundesregierung musste Ausgaben kürzen und Arbeitsmarktreformen durchführen, die zu geringeren Löhnen führten. Das Ergebnis: Die Einkommen der Durchschnittsbürger stagnierten mehr als zehn Jahre lang, ein gigantischer Wohlstandsverlust.
► Wohlstandsverlust III: Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit wie vor dem Euro wiederzugewinnen, wurden Kosten gesenkt. Die stagnierenden Löhne führten wiederum zu weniger Steuereinnahmen, während die Exporte zulegten, weil die Binnennachfrage stagnierte. Auf den Binnenmarkt gerichtete Arbeitsplätze gingen verloren.
► Target-II-Salden: Target-II bezeichnet zinslose Überziehungskredite für Staaten im Eurosystem bei der EZB. Diese belaufen sich allein bei der Bundesbank für Forderungen gegenüber Ländern des europäischen Südens auf mehr als 1,15 Billionen Euro. Diese gewaltigen Forderungen werden bei einer Währungsreform entwertet, im Klartext: Der deutsche Steuerzahler hätte dann das Nachsehen.
► Wertverlust: Bereits 2010 war ein Euro nur noch 80 Cent wert, ein Kaufkraftverlust von 20 Prozent in nur acht Jahren! Aktuell sind es sogar nur noch rund 20 (!) Prozent. Das wird im Verhältnis zum Goldpreis sichtbar: Kostete am 1. Januar 2002 (bei der Einführung des Euro) eine Unze Gold 310 Euro, sind es heute rund 1.700 Euro. Gegenüber einer Unze Gold hat der Euro also knapp 80 Prozent verloren, oder andersherum gesagt: Im Gegensatz zu Gold ist der Euro 80 Prozent weniger wert.
So verwundert es nicht, dass die deutschen Bürger auch das Schlusslicht in der Eurozone bezüglich des Durchschnittsverdienstes der Haushalte bilden. Paradox: Selbst griechische Haushalte sind laut EZB im Durchschnitt doppelt, italienische viermal so reich – und das auch, weil die deutschen Steuerzahler die maroden EU-Staaten mitfinanzieren.
► Verschuldung: Und das kommt noch obendrauf: Dank Corona-, Klima- und Ukraine-Hysterie sitzen wir auf einem so hohen europäischen Schuldenberg wie noch nie. Doch die Verschuldungsorgie geht immer weiter und erreicht immer größere Höhen.
Zu all dem kommt der Ausstieg aus der Kohleverstromung, der den Bund rund 40 Milliarden Euro kosten wird, ohne die immensen Kosten für das "Klimapaket", die ebenfalls auf eine zweistellige Milliardensumme geschätzt werden. Auch der Green Deal der EU wird allein Deutschland zusätzlich rund 20 Milliarden Euro kosten, die Kosten für den Konflikt in der Ukraine sind da noch gar nicht eingepreist.
Klar ist, dass die Steuereinnahmen nicht ausreichen werden, um solche gigantische Summen zu begleichen. Es wird also kein Weg an neuen Steuern, Abgaben und vielleicht Enteignungen vorbeiführen.
Fazit
Vor rund 20 Jahren wurde der Euro gegen den Willen des deutschen Volkes eingeführt. Die Wahrheit ist: Bis heute enteignet er uns Tag für Tag. Doch die "Gehirngewaschenen" folgen ihm wie die Schafe zur Schlachtbank, obwohl sich ihre Vermögen dramatisch auflösen. Das Mantra "Der Euro ist gut für Deutschland" ist, wenn man die Gesamtumstände betrachtet, eine historische Lüge, die uns viel Wohlstand gekostet hat und noch kosten wird.
Angesichts der aktuellen Situation und der hohen Inflation zeigt sich, dass das Lügengebäude vom "guten" Euro bald einstürzen kann. Bringen Sie Ihr Vermögen also in Sicherheit – schnell!
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