China toleriert in der Taiwan-Frage keine Einmischung, schon gar nicht von Leuten wie Selenskij

Nachdem er weitere Oppositionsparteien verboten hat, nimmt es der Ukrainer Selenskij auf sich, wegen Taiwan einen Krieg mit China anzuzetteln. Der zum Politiker gewordene Schauspieler ist zum perfekten nützlichen Idioten für Washingtons außenpolitische Prioritäten geworden.

von Helen Buyniski

Falls der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bisher nicht dafür bezahlt wurde, einen Krieg zwischen dem Westen und China zu schüren, dann sollte man das vielleicht tun. Der allgegenwärtige Medienliebling erklärte kürzlich, dass die "internationale Gemeinschaft" Taiwan jetzt beistehen müsse, um der chinesischen "Aggression" zu widerstehen, bevor Peking die arme, kleine, schwer bewaffnete Insel angreift.

Aus dem Mund eines Präsidenten, dessen Land korrupter ist als jede der anderen korrupten osteuropäischen Kleptokratien, hätte ein solcher Vorstoß als egoistische Aufblähung eines verwöhnten Kindes abgetan werden können. Aber an den Lippen von Selenskij kleben die Ohren der "freien Welt" und was er sagt, wird von den Managern der westlichen Medien als Evangelium besungen. Und: Seine Äußerung kam ausgerechnet in derselben Woche, in der sein Regime weitere Oppositionsparteien verbot und deren Vermögenswerte konfiszieren ließ, was die Gesamtzahl der in der Ukraine verbotenen Oppositionsparteien auf neun erhöhte. Eine Tatsache, über die in der westlichen Presse sicherlich nicht allzu lautstark berichtet wurde.

Seine offensichtliche Forderung nach Präventivmaßnahmen gegen China wurde von niemand Geringerem als der Washington Post aufgegriffen, wobei selbst sie erkennt, dass die Bemerkungen von Selenskij das Risiko bergen, "den heiklen Balanceakt der Ukraine mit China zu stören". Dennoch bestand Selenskij, der im Westen als Held wahrgenommen wird, darauf, dass "Aggressoren entgegengetreten werden muss, wo immer sie auftauchen". Geschenkt, dass die Vereinigten Staaten, der große Unterstützer der Ukraine, seit Langem der aggressivste und kühnste Aggressor auf diesem Planeten sind – der große Unterstützer von Selenskij weiß, dass er eine solche Rhetorik nicht persönlich nehmen muss.

Die letzten vier Monate waren für Selenskij ein Fest aus schmeichelnden Medienauftritten, verwirrenden Gastauftritten bei Preisverleihungen und unerbittlichem Ego-Aufbau. Seine Meinungen zu Themen, von denen er offensichtlich nichts weiß, wurden als überweltlich gefeiert – Taiwan ist nur eines davon.

Nicht, dass eine solche Ignoranz in den Reihen der Pappnasen am WEF (Weltwirtschaftsforum – Anm. d. Red.) von Bedeutung wäre. Diese saßen pflichtbewusst vor den großen Bildschirmen und nickten brav, während ihr teigiger Liebling hart mit Putin ins Gericht ging und verlangte, dass sie immer größere Geldsummen für den Stellvertreterkrieg ausspucken, den Kiew so selbstlos für sie führt. Es wäre schlechter Stil, darauf hinzuweisen, dass der Mann keine Ahnung hat, wenn es um geopolitische Fragen geht. Und wäre obendrein heuchlerisch, wenn man bedenkt, wie viele – unter ihnen US-Präsident Joe Biden – am besten als Marionetten verstanden werden können, die reglos wären, ohne die belebende Kraft Dutzender von Think-Tank-Lobbyisten, Bankern und militärisch-industriellen Lobbyisten, die hinter den Kulissen die Politik bestimmen.

Die Schauspielkünste von Selenskij haben ihm in den letzten Monaten gute Dienste geleistet. Gekleidet in olivgrün, als Mann des Volkes, hat er beispielsweise EU-Staaten davon überzeugt, ihre Herzen und Brieftaschen für die Kriegsmaschinerie zu öffnen, bis zu dem Punkt, an dem sie ruinöse, eigenschädigende Sanktionen gegen Russland verhängten, die sie sich kaum leisten können.

Aber es gibt einen Unterschied, ob man andere europäische Staaten dazu verleitet, im kommenden Winter wegen Weizenmangels zu verhungern oder wegen Treibstoffmangels zu erfrieren, oder ob man für Chinas territoriale Ambitionen zur Bedrohung wird. Peking hat wiederholt deutlich gemacht, dass China eine Einmischung der USA in die Taiwan-Frage nicht tolerieren wird. Schon gar nicht von Leuten wie Selenskij.

Seine Inkompetenz als Präsident war vor dem Krieg bereits dermaßen bekannt, dass sogar der rabiat antirussische Atlantic Council darüber schrieb und offenlegte, dass er seine Wahl dem schamlos korrupten Oligarchen Igor Kolomoiski verdankt und sich auf seinen Stabschef verließ, die Dinge für ihn zu erledigen. Eine Strategie, die vorhersehbar scheiterte, als er denselben Stabschef feuerte.

Der Atlantic Council schweigt derzeit, wo man den ukrainischen Präsidenten braucht, um Geld für den militärisch-industriellen Komplex zu verdienen, zur Inkompetenz von Selenskij, doch vergessen sind dessen Schwächen nicht. Selenskij ist mittlerweile auch beim neonazistischen Bataillon Asow nicht allzu beliebt, nachdem er sie in Mariupol hat verrecken lassen, nachdem er wochenlang versprochen hatte, dass sie auf unbestimmte Zeit weiterkämpfen würden.

Selenskij singt sein Lied nicht nur für sein Abendessen, sondern auch um sein Leben.

"Niemand profitiert vom Krieg, abgesehen von bestimmten politischen Figuren, die mit dem gegenwärtigen Niveau ihrer Ambitionen nicht zufrieden sind",

sagte er der Washington Post, wobei er anscheinend nicht über sich sprach. Während er ein kurzes Lippenbekenntnis zur Notwendigkeit einer "diplomatischen Lösung" ablegte, forderte er die "internationale Gemeinschaft" auf, sich präventiv in die Situation in Taiwan einzumischen, und bestand darauf, dass China kurz davor stehe, die Insel militärisch zu besetzen, die es als sein rechtmäßiges Territorium betrachtet.

Es gibt viele Parallelen zwischen der Ukraine und Taiwan, wenn auch wahrscheinlich nicht diejenigen, die Selenskij die "internationalen Gemeinschaft" glauben lassen möchte. Wie Moskau wiederholt betont hat, wecken westliche Länder, von denen die Ukraine mit Waffen überschwemmt wird, keine friedliebenden Gedanken unter den Entscheidungsträgern dieser Nation.

Und während Peking angeblich den Konflikt in der Ukraine "studiert", sind die Lehren, die es daraus zieht – wie zum Beispiel "die USA haben ihre Waffenlager für Kiew geleert und haben jetzt nichts mehr, um Taipeh zu bewaffnen" – wahrscheinlich nicht die Lehren, von denen Selenskij will, dass sie von Amerikas Konkurrenten gezogen werden.

Es ist kein Zufall, dass der ukrainische Staatschef von Tag zu Tag seinem amerikanischen Amtskollegen Joe Biden ähnlicher klingt. Von keinem der beiden kann gesagt werden, dass sie eine echte Machtposition in der Regierung des eigenen Landes einnehmen oder verstehen, wie man in einer solchen Position zu funktionieren hat, sollte man irgendwie in sie hineingedrängt werden. Daher ist es nur natürlich, dass beide versuchen würden, einen Kampf zwischen dem Westen und China anzuzetteln, um ihre Inkompetenz hinter einer noch größeren Katastrophe zu verbergen.

Denn egal wer gewinnt, vom Sieger wird erwartet, dass er beide Seiten auf einem Silbertablett serviert, damit sich ausländische Investoren satt essen können. Ein kürzlich veröffentlichtes Papier der Denkfabrik RAND Corporation mit dem Titel "Rebuilding Ukraine" (Wiederaufbau Ukraine) beschreibt, wie "Staatsunternehmen die Wirtschaft im Würgegriff halten, was das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung verringert und private Investoren abschreckt". Das Dokument ist eine Liebeserklärung an die ungezügelte Privatisierung von der Sorte, die die russische Wirtschaft nach dem Fall der UdSSR fast zum Erliegen brachte und die die internationalen Finanzkartelle gern überall entfesseln würden, insbesondere in China.

Übersetzt aus dem Englischen.

Helen Buyniski ist eine US-amerikanische Journalistin und politische Kommentatorin bei RT. Man kann ihr auf Twitter @velocirapture23 und auf Telegram folgen.

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