Arztkomiker Dr. Eckart von Hirschhausen klärt auf – Thema heute: Impfen ist sicher

Der frühere Arzt und Komiker Dr. Eckart von Hirschhausen hat im Rahmen einer TV-Dokumentation an einer Impfstudie teilgenommen. Er wolle darüber aufklären, dass Impfungen gegen COVID-19 eine richtige Sache seien. Damit passt er gut ins Narrativ der deutschen Staatsmedien.

von Falko Looff

Der Arzt und Fernsehmoderator Dr. Eckart von Hirschhausen hat sich für eine TV-Dokumentation als "Proband" im Rahmen einer Studie impfen lassen. Wobei das genau genommen nicht sicher feststeht, denn von Hirschhausen weiß nicht, ob er tatsächlich den Impfstoff bekam oder der Prüfgruppe angehörte, die ein Placebo erhielt.

Doch im Grunde genommen geht es darum gar nicht. Vielmehr kommt es darauf an, was Publikumsliebling von Hirschhausen – der Arzt, der den Beruf an den Nagel hängte, um Komiker zu werden – so sagt. Man ahnt es bereits: Von Hirschhausen ist kein Impfkritiker. Wäre ja auch seltsam, ein Impfkritiker beim "Qualitätsmedium" WDR.

Und so spricht der Fernsehmann dann auch bereits vorab gegenüber der Welt davon, dass Impfungen eine "segensreiche Erfindung" seien, "die wir uns von der Natur abgeguckt haben". Denn mit jedem Atemzug, mit allem, was wir essen, kämen nämlich Fremdkörper, Feinstaub und Keime in uns hinein, die unser Immunsystem herausforderten. Und genau deswegen sei Impfen ja so "genial". Denn es mache "im Kern lediglich aus einem zufälligen Vorgang einen gezielten, planbaren und sicheren Vorgang".

Gerade die Sicherheit ist dabei natürlich ein ganz essenzieller Punkt. In Schweden hatte man während der sogenannten Schweinegrippe, die damals auch hierzulande von einem gewissen Dr. Drosten "beworben" worden war, bereits mit Massenimpfungen begonnen. Dies hatte in der Folge zu etlichen Impfschäden bei Menschen geführt, die in gutem Glauben und unter dem Eindruck einer ihnen letztlich vorgegaukelten medizinischen Bedrohung den Oberen vertraut hatten. Nicht zuletzt aus dieser gesellschaftlichen Erfahrung heraus geht Schweden heute einen etwas anderen Weg.

Auch aktuell häufen sich zusehends die Berichte über körperliche Schäden, COVID-19-Erkrankungen und Todesfälle gerade bei betagten Menschen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung. Sicher alles nur Einzelfälle, schon klar. In Norwegen hatte das immerhin dazu geführt, dass das Land seine Impfempfehlungen anpasste. Für von Hirschhausen – den Aufklärer, der einen Beitrag leisten will – nicht wirklich ein Thema. Dem Focus sagt er dann auch: "Wir machen mit den Diskussionen der letzten Wochen über Nebenwirkungen buchstäblich aus einer Mücke einen Elefanten." Und weiter:

"Der 'Schaden' der Impfung ist auch ziemlich klar: zwei Tage Unwohlsein mit Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Unwohlsein, so wie bei jedem anderen Infekt auch."

Ach, wirklich? Also das ist neu. Hieß es nicht bislang immer: Nur der kleine Piks – und gut ist's? Nun also doch immerhin Kopfschmerzen und Krankheitsgefühl. Hier hat sich offenbar die Kommunikationsstrategie geändert. Nicht geändert hat sie sich ansonsten in dem Punkt, der in einem guten Doku-Drama einfach nicht fehlen darf – der Moralkeule.

Von Hirschhausen besucht in seinem "Aufklärungsfilm" also COVID-19-Erkrankte, spricht mit Angehörigen und medizinischem Personal. Sogar ein "Familienfoto" eines genesenen Patienten und seiner Frau zusammen mit dessen behandelndem Arzt wird gemacht. Wer also jetzt noch glaubt, dass es anständig sei, eine Impfung abzulehnen, muss wirklich ein sehr rücksichtsloser und kaltherziger Mensch sein.

Und überhaupt: Wozu sollte man sich angesichts dieser Dramatik denn jetzt eigentlich noch mit irgendwelchen Zahlen und Fakten beschäftigen wie etwa dem Alter von Verstorbenen, der vermeintlichen Übersterblichkeit, der Entwicklung der Zahl von Intensivbetten, den Vergleichswerten mit Vorjahren, der jährlichen Zahl der Grippetoten, der Qualität von PCR-Tests, der Wirksamkeit von Masken etc. pp.? Stellt sich für jeden unaufgeklärten Zweifler nicht vielmehr die Frage: Was passiert, wenn ich mit dem Impfen erst mal abwarte und nichts tue? Im Focus weiß Medienmann von Hirschhausen jedenfalls die Antwort darauf:

"Wenn ich nichts tue, riskiere ich die Erkrankung plus die Tatsache, dass ich, bevor ich selbst um meine Virenlast weiß, schon längst andere angesteckt habe, womöglich sogar meine Allerliebsten in meinem Umfeld."

Zu den Dingen, die für den früheren Arzt ebenso von geringerer Relevanz sind, zählt offenbar auch, dass bisherige Impfstoffe im Gegensatz zu den nun vorgestellten in der Regel jahrelang – teilweise zehn Jahre und länger – entwickelt und getestet worden waren, bevor sie irgendwann zugelassen werden durften.

Von Hirschhausen lässt es zwar nicht unerwähnt, gibt sich im Duktus von "Schwiegermutters Liebling" gar verständnisvoll für jene, denen die Geschwindigkeit der Impfstoffentwicklung und -zulassung angesichts früherer Erfahrungen nicht ganz geheuer erscheint. Doch mehr passiert auch nicht. Unterschwellig manipulativ, wie die selbst ernannten "Qualitätsmedien" in solchen Fragen in der Regel vorgehen, dürfte beim psychologisch ungeschulten Zuschauer wohl nur hängenbleiben: Ah, das Thema wurde angesprochen.

Dass das Thema "genverändernder Impfstoff" – und genau darum geht es ja – in der Sache nicht, aber auch gar nicht irgendwie ernsthaft behandelt wurde, fällt dann im Nachhinein gedanklich einfach weg. Muss ja auch, sonst hätte man sich noch mit Leuten wie Wolfgang Wodarg oder Sucharit Bhakdi – um nur zwei zu nennen – fachlich auseinandersetzen müssen. Doch das verhindert schon die Zensur der deutschen Staatsmedien. Wobei es Zensur in Deutschland natürlich nicht gibt, schon gar nicht in Sachen Corona. Nein, nein, es ist alles streng wissenschaftlich. Und wer da etwas anderes behauptet, wird verboten. Aber so etwas ist ja noch lange keine Zensur. Bhakdi verlässt jetzt übrigens das Land, in dem er 57 Jahre lebte und das für ihn einst ein "wunderbares Land" war. Es sei "albtraumhaft, was wir erleben", so der Mediziner. Und dürfte damit auch "Kollegen" wie von Hirschhausen gemeint haben.

Kann natürlich auch sein, dass Bhakdi das mit dem "frei sprechen können" auch einfach falsch verstanden hat. So erklärt zum Beispiel Dunja Hayali – die Verständnisvolle, die auf die Menschen zugeht – auf Twitter, dass man schon alles sagen könne, aber dann halt mit Konsequenzen rechnen müsse. Also einfach nicht alles sagen, nur das Richtige, dann passiert auch nichts. Alles klar? Kannste dir nich ausdenken, sowas. Und während in von Hirschhausens öffentlich-rechtlicher Impfwerbe-Doku schon die Wohlfühlmusik zum Abschluss einsetzt, wird der Komiker noch einmal ganz persönlich:

"Auch wenn im Moment viel gemeckert wird: Ich möchte gerade auch in keinem anderen Land wohnen als in Deutschland. Sowohl in der medizinischen Versorgung als auch in der Freiheit der Diskussion um den richtigen Weg."

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Mehr zum Thema - Magufuli meldet sich zurück: Tansanischer Präsident warnt vor Corona-Impfstoffen