Frankreich: Gelbwesten ignorieren Coronavirus-Maßnahmen bei gewaltsamer Kundgebung in Paris

Gelbwesten und Antifa-Aktivisten stießen am Samstag bei einer Kundgebung vor den französischen Kommunalwahlen in Paris mit der Polizei zusammen. Aufnahmen zeigen, wie die Bereitschaftspolizei Tränengas und Blendgranaten auf die Demonstranten abfeuert, die wiederum mit Rauchbomben, Steinen und anderen Gegenständen antworteten. Es wurde von mehreren Verhaftungen berichtet.

Trotz des Verbots der Regierung, dass sich mehr als 100 Personen versammeln dürfen, um den Ausbruch des Coronavirus in Frankreich einzudämmen, gingen die Demonstranten auf die Straße. 

Der Chef der größten französischen Polizeigewerkschaft, Frédéric Lagache, sagte, er verabscheue die Protestteilnehmer zutiefst, die trotz der Gefahren einer Verbreitung des neuartigen Coronavirus auf die Straßen geströmt seien.

Die französische Regierung hatte am Freitag Versammlungen mit mehr als hundert Menschen untersagt. Demonstrationen wurden zwar nicht verboten, die Regierung pochte aber auf eine Verschiebung von Protestaktionen. Laut Polizei wurden nach Zusammenstößen bei dem "Gelbwesten-Protest" am Samstag 34 Menschen festgenommen.

Es ist bereits die 70. Demonstration der Protestbewegung. Am Vortag hatte Macron in einer Ansprache an die Franzosen erklärt, dass sich das Land in der schlimmsten Gesundheitskrise seit einem Jahrhundert befinde. Im Zusammenhang damit versprach er massive Hilfen.

Am Donnerstag kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron die Schließung von Schulen an und forderte die Menschen auf, inmitten des tödlichen Coronavirus-Ausbruchs, der in Frankreich bisher 79 Menschen tötete und mindestens 3.661 infizierte, zu Hause zu bleiben.