Neue Migrantenlager auf Lesbos: Wütende Bürger blockieren Bauarbeiten und Polizei

Auf der griechischen Insel Lesbos ist es bis in die Nacht zu Dienstag zu Ansammlungen wütender Bürger und zu Zusammenstößen gekommen. Einwohner versuchten, die Ankunft der Bereitschaftspolizei und der Ausgrabungsgeräte zu verhindern, die zum Bau neuer Migrantenlager eingesetzt werden sollten. Die Polizei feuerte Tränengas ab, um die Menschenmassen zu zerstreuen.

Die Menschen hatten sich zusammengetan, um die Polizei am Aussteigen aus den von der Regierung gecharterten Fähren zu hindern. Auch setzten sie Mülltonnen in Brand und versuchten mit städtischen Lastwagen, das Hafengebiet zu blockieren. 

Die Regierung sagt, dass sie die Pläne für den Bau der neuen Einrichtungen auf geeignetem Land vorantreiben wird. Sie hat versprochen, die bestehenden Lager zu ersetzen, in denen die Lebensbedingungen aufgrund der massiven Überbelegung äußerst schlecht sind.

Viele Inselbewohner sowie lokale Behörden lehnen diesen Plan vehement ab. Sie wollen, dass die Migranten und Asylsuchenden auf das griechische Festland gebracht werden. 

In der Nähe des Ortes, wo die neuen Lager errichtet werden sollen, kam es ebenfalls zu ähnlichen Szenen zwischen Polizei und Demonstranten.

Allein 2019 sollen rund 60.000 Migranten und Flüchtlinge auf die griechischen Inseln geströmt sein. Das sind fast doppelt so viele wie 2018.