Frankreich: Gelbwesten zeigen sich kurz vor Jahrestag ungebrochen

Hunderte Demonstranten der Bewegung der Gelbwesten gingen am Samstag wieder auf die Straßen von Paris, nun schon die 51. Woche seit Beginn der wöchentlichen Kundgebungen im November 2018. Die Demonstranten verließen den Place d'Italie und zogen zum Bahnhof Gare du Nord, flankiert von einer großen Zahl Bereitschaftspolizisten. In Toulouse setzte die Polizei bereits wieder Tränengas ein, um die Gelbwesten dort auseinander zu treiben.

Eine Demonstrantin erklärte das lange Andauern der Demonstrationen mit der Haltung, die der französischen Präsident gegenüber den Protesten einnimmt:

"Ich denke, es ist vor allem seine Verachtung, seine Arroganz, die ihn am meisten verlieren ließ und die uns alle noch wütend und protestierend hält."

Die Proteste der Gelbwesten, die am 17. November ihren ersten Jahrestag erleben werden, wurden seinerzeit zunächst durch eine Steuer auf Treibstoffpreise ausgelöst. Die Bewegung verbreitete sich schnell in ganz Frankreich und entwickelte sich zu einem allgemeinen Ausdruck der Unzufriedenheit mit dem Status quo.

Später an diesem Samstag versuchten Demonstranten, den Gare du Nord – einenr der Pariser Hauptbahnhöfe – zu besetzten, wurden von der Polizei jedoch weitgehend daran gehindert. 

In Toulouse setzte die Polizei Tränengas ein, um Hunderte von Demonstranten auseinander zu treiben. Die Demonstranten zogen unter dem Motto "Die Völker der Welt wachen auf, lasst uns weitermachen" durch die Stadt und verwiesen auf die jüngsten Unruhen im Libanon, in Chile, Hongkong sowie in Katalonien.

Berichten zufolge hatten sich dem Marsch – trotz Regen – fast 600 Menschen angeschlossen. Mindestens vier Demonstranten wurden verhaftet, ein Polizist wurde bei der Kundgebung verletzt.