Lawrow fordert Nuklearkriegs-Prävention und wirft USA vor, die globale Stabilität zu beschädigen

In seiner Rede in der 74. Debatte der Generalversammlung der Vereinten Nationen am Freitag in New York forderte der russische Außenminister Sergei Lawrow die Staats- und Regierungschefs auf, eine Initiative zur Verhinderung eines Atomkrieges zu unterstützen. Zudem beschuldigte er die Vereinigten Staaten, die globale Stabilität zu beeinträchtigen.

Lawrow hielt fest, dass "Russland gemeinsam mit China für die Annahme eines rechtsverbindlichen Dokuments zur Verhinderung eines Wettrüstens im Weltraum" eintrete.

"Die Reaktion der USA und ihrer Verbündeten ist beunruhigend", fügte der russische Außenminister an.

Die Tatsache, dass "wir keine Antwort auf unser Angebot erhalten haben, das wir vor einem Jahr an unsere US-Kollegen gerichtet haben", sei alarmierend.

"Unser Angebot war, auf höchster Ebene eine russisch-amerikanische Erklärung über die Nichtakzeptanz eines Atomkrieges zu unterzeichnen, der keinen Gewinner haben kann. Wir rufen alle Länder auf, diese Initiative zu unterstützen."

"Die Handlungen der USA in den letzten Jahrzehnten haben dem globalen System der strategischen Stabilität großen Schaden zugefügt", sagte Lawrow, bevor er Washington beschuldigte, das Völkerrecht und die UN-Resolutionen zu sabotieren.

Russlands Chefdiplomat thematisierte auch den Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (JCPOA) über das Atomprogramm des Iran sowie den Friedensprozess im Nahen Osten.

"Jeder weiß vom Rückzug der USA aus dem Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan, der von der Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates gebilligt wurde. Washington hat nicht nur seine Verpflichtungen negiert, die durch diese Resolution genehmigt wurden, sondern auch begonnen, andere Staaten aufzufordern, (auch) nach amerikanischen Regeln zu spielen und die Erfüllung dieser Resolution zu sabotieren", stellte er fest.

Lawrow beschuldigte die USA, einseitige Entscheidungen über Jerusalem und die Golanhöhen getroffen zu haben und die UN-Resolution zum Nahost-Friedensprozess zu sabotieren. "Die Zweistaatenlösung für die Palästina-Frage, die der Schlüssel zur Erfüllung der legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes und zur Gewährleistung der Sicherheit in der Region ist, ist in Gefahr", fügte der russische Außenminister hinzu.

Die 74. Sitzung der UN-Generalversammlung wurde am 17. September in New York eröffnet, wobei die globale Klimakrise eines der Hauptthemen war.

Die hochrangig besuchte Generaldebatte begann am Dienstag, 24. September, mit 91 Staatsoberhäuptern und noch mehr Spitzendiplomaten aus 193 Nationen.

Am Rande trafen sich Lawrow und der Präsident der Ukraine Wladimir Selenskij zu einem bilateralen Gespräch und erörterten die Situation der russisch-ukrainischen Beziehungen. 

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