Blinde Gefolgschaft? Seibert erklärt "volles Vertrauen in britische Skripal-Untersuchungsergebnisse"

Regierungssprecher Steffen Seibert lobte den Abschluss der von den britischen Behörden durchgeführten Untersuchung und erklärte, vollstes Vertrauen in diese zu haben. Deutschland glaube ebenfalls, dass die zwei nicht-identifizierten Tatverdächtigen Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes seien und auf Befehl der russischen Regierung Menschen in Großbritannien vergiftet hätten. Russlands Widerspruch und Hinweise auf Widersprüche der Ergebnisse ließen ihn unbeeindruckt.

Seibert nimmt damit Bezug auf den angeblichen russischen Giftangriff im englischen Salisbury. Russland bestreitet seit Bekanntwerden des Vorfalls, in irgendeiner Weise etwas damit zu tun zu haben, und weist auf erhebliche Widersprüche in den offiziellen Erklärungen hin.

Der russische UN-Gesandte Wassili Nebensja nannte die britischen Behauptungen, die viele Wahrscheinlichkeiten und wenig Fakten beinhalteten, einen Cocktail aus Lügen. Er warf deren politischen Führern eine Verschwörung gegen Russland vor, um andere Staaten zu veranlassen, eine antirussische Haltung einzunehmen. Nebensja wies darauf hin, dass laut den britischen Ermittlern die echten Namen der beiden Männer wohl unbekannt sind, und fragte, woher sie dann wissen wollen, dass diese für den Militärnachrichtendienst GRU arbeiten.

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Seibert zitiert aus einer gemeinsamen Erklärung Frankreichs, Großbritanniens, Kanadas, der USA und Deutschlands um die Haltung der Bundesregierung dazu zu verdeutlichen: „Wir haben volles Vertrauen, in die britische Einschätzung, dass die beiden Tatverdächtigen Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes, auch als GRU bekannt, waren und dass diese Operation mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf hoher Regierungsebene gebilligt wurde“, „Wir stehen selbstverständlich genau zu dem Inhalt und dem Geist dieser Erklärung“, fügte er hinzu.  

Am Mittwoch sagte die Metropolitan Police, dass es genügend Beweise gibt, um zwei russische Staatsangehörige, namens Alexander Petrov und Ruslan Boshirov, mit Verbrechen wie Verschwörung zur Ermordung bezüglich des Nervengiftangriffs von Salisbury zu belasten. Die Polizei fügte hinzu, dass die Namen der beiden höchstwahrscheinlich nicht echt seien.