Während der Innenminister sofortige, nationale Maßnahmen gegen die illegale Migration forderte, wollte Merkel eine längerfristige Lösung auf EU-Ebene erreichen. Seehofer erklärte nicht einmal 24 Stunden vorher, dass er von seinem Amt zurücktreten werde, sollte ein letzter Einigungsversuch missglücken. Der jetzige Kompromiss sieht einerseits nationale Abweisungen an den Binnengrenzen vor sowie rasche Abschiebungen durch Transitzentren. Durch diese sollen Migranten in jeweilige Länder abgeschoben werden, in denen sie bereits einen Asylantrag gestellt hatten. Die Rücknahme soll freiwillig und auf Basis bilateraler Abkommen geschehen. Zeitgleich solle die Zusammenarbeit innerhalb der EU gewahrt bleiben, wie die Bundeskanzlerin erklärte. Seehofer erklärte, dass der Kompromiss ihn zufriedenstelle und ihm zeige, dass es sich lohnt, für seine Überzeugung zu kämpfen. Er werde weiterhin im Amt des Innenministers bleiben.