"No Netrebko!" – Proukrainer belagern Berliner Staatsoper und fordern Auftrittsverbot für Künstlerin

In Berlin fand am 15. September die Aktion "Keine Bühne für Netrebko" statt. Zuvor hatten proukrainische Aktivisten eine Petition und eine Medienkampagne gegen den Auftritt von Anna Netrebko in Giuseppe Verdis Oper "Macbeth" in der Berliner Staatsoper Unter den Linden gestartet. Als dies nichts bewirkte, kamen sie zur Premiere.

Bis zu 200 proukrainische Aktivisten haben vor der Berliner Staatsoper gegen den Auftritt des russischen Opernstars Anna Netrebko protestiert. In der Staatsoper spielt sie die Hauptrolle in der Verdi-Oper "Macbeth". Die 51-jährige Sängerin hat die russische und die österreichische Staatsbürgerschaft. Die Ukraine wirft Netrebko zu große Nähe zum russischen Staat vor.

Mit ihrer Kundgebung wollten die Proukrainer Einfluss auf Zuschauer und Opernleitung nehmen – der lautstarke Protest dauerte bis zum Ende der restlos ausverkauften Vorstellung an. Auch gegen weitere vier Aufführungen von "Macbeth" mit Netrebko wollen sie protestieren. Außerdem fordern die Aktivisten auf ihren Plakaten einen Verzicht auf russische Kultur und ein Ende des russischen Staates. Die Proteste wurden von nationalistischen Parolen begleitet.

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo hat angekündigt, die Auftritte der Sängerin zu boykottieren.