Orthodoxe Kirche im Visier des ukrainischen Geheimdienstes: Razzia im Kloster

Der ukrainische Geheim- und Sicherheitsdienst hat am Dienstag eine Reihe von Durchsuchungen im historischen Kiewer Höhlenkloster vorgenommen. Laut Angaben der Sicherheitsbehörden wird das Kloster verdächtigt, russische Sabotage- und Aufklärungsgruppen zu unterstützen.

Bewaffnete Beamte führten Ausweiskontrollen durch und durchsuchten die Taschen der Gottesdienstbesucher, bevor sie sie in das Kloster ließen.

Das Kiewer Höhlenkloster ist ein 1.000 Jahre alter Klosterkomplex und ein Symbol des orthodoxen Christentums. Es untersteht der ukrainisch-orthodoxen Kirche, die dem Moskauer Patriarchat angehört. Die endgültige Abspaltung der ukrainisch-orthodoxen Kirche von der Moskauer Führung wurde durch das Eingreifen Russlands in den Konflikt in der Ukraine herbeigeführt. Trotzdem werden viele historische Kirchen und Klöster verdächtigt, in ihrer religiösen Praxis und politischen Zugehörigkeit zu Russland treu geblieben zu sein.

Die SBU-Razzia folgte auf einen Bericht, wonach sich ein ukrainisch-orthodoxer Priester während des Gottesdienstes für Russland ausgesprochen haben soll. Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes sollen zudem Lieder gesungen worden sein, in denen die "Russische Welt" gepriesen wird. Die russisch-orthodoxe Kirche verurteilte die Razzia als "Akt der Einschüchterung".

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