"Europa wird immer noch vom Neokolonialismus angetrieben" – MEP entlarvt Borrells "Garten"

Dem EU-Außenbeauftragter Joseph Borrell wird Rassismus und Kolonialismus vorgeworfen für seine kühnen Äußerungen über Europa und den Rest der Welt, die ihm letzte Woche in Belgien über die Lippen gegangen sind.

Die Anschuldigungen stammen nicht aus einem der vielen empörten Kommentare, die in den sozialen Medien wild kursieren, sondern aus den Reden des belgischen Europaabgeordneten Marc Botenga während einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg.

In einer Rede an der Europäischen Diplomatischen Akademie in Brügge bezeichnete Borrell Europa kurz und bündig als einen Garten und den Rest der Welt als einen Dschungel, den es zu zähmen gilt. Tatsächlich kamen die ersten Rassismusvorwürfe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Borrell entschuldigte sich offiziell, zog seine unglückliche Metapher aber nie zurück. Vielmehr sagte er, er sei "missinterpretiert" worden.

Das belgische Mitglied des Europaparlaments (MEP) Botenga, hat allerdings keine Zweifel: "Wenn der höchste Diplomat der Europäischen Union Europa mit einem Garten vergleicht, aber vor allem den Rest der Welt mit einem Dschungel, dann ist die Botschaft, die diese Menschen hören, dass Europa immer noch vom Neokolonialismus getrieben wird. Diese Botschaft können wir nicht durchgehen lassen."

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