Demonstranten stürmen Sitz der UN-Mission im Kongo – "Die MONUSCO hat nichts für unser Land getan"

Demonstranten im Kongo forderten den Abzug der UN-Mission MONUSCO. Dabei stürmten hunderte der Demonstranten gewaltsam eine MONUSCO-Einrichtung. Die Polizei reagierte mit Einsatz von Tränengas und Schusswaffen, bezeichnete die Angreifer aber als Kriminelle, die den Protest ausnutzten.

In Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) gingen Demonstranten auf die Straße, um den Abzug der MONUSCO (Mission der Vereinten Nationen für die Stabilisierung in der Demokratischen Republik Kongo) aus dem Land zu fordern.

Hunderte von Demonstranten verbarrikadierten die Straßen mit Steinen, bevor sie mit Molotowcocktails bewaffnet eine MONUSCO-Einrichtung stürmten. Die Angreifer schlugen Fenster ein, legten Feuer und plünderten Wertsachen aus den Räumlichkeiten. Die Polizei reagierte daraufhin mit Tränengas und auch Schüssen. Mindestens ein Demonstrant wurde dabei leicht verletzt, ein weiterer von den Sicherheitskräften festgenommen.

Laut Polizei soll es sich bei den Angreifern um Kriminelle handeln, die den Protest für ihre Zwecke ausgenutzt hätten. Organisiert wurde die Demonstration von der Partei des Präsidenten Félix Tshisekedi und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Hintergrund ist eine Äußerung des kongolesischen Senatspräsidenten Modeste Bahati Lukwebo, in der er die MONUSCO aufgefordert hat, das Land zu verlassen.

Die kongolesische Regierung sagte, sie verurteile das Verhalten der Demonstranten und werde gegen die Verantwortlichen strafrechtlich vorgehen. Auch die MONUSCO äußerte sich zu dem Angriff auf ihre Einrichtung und bezeichnete diesen als "inakzeptabel".

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