Rom: Wütende Taxifahrer versuchen, Parlament zu stürmen

Ein geplanter zweitägigen Streik brachte Tausende von Taxifahrern aus ganz Italien auf die Straßen von Rom. Im Fadenkreuz steht ein von der Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi geplanter Gesetzentwurf, der angeblich die Grundlage für eine Liberalisierung des Sektors schaffen soll.

Bilder, die am Dienstag in der italienischen Hauptstadt aufgenommen wurden, zeigen Menschenmengen, die am ersten Tag des nationalen Streiks heftig protestieren. Einige versuchten, das Parlament zu stürmen. Die Demonstranten beschuldigen Ministerpräsident Draghi, ein Dekret zuzulassen, das "die Branche und die Arbeit der Taxifahrerinnen und Taxifahrer noch prekärer macht".

Der Protest dieser Tage ist nichts Neues. Die Taxifahrer wehren sich seit Jahrzehnten gegen jeden Versuch, den Markt zu liberalisieren, beispielsweise durch eine Erhöhung der Zahl der verfügbaren Lizenzen. Der Widerstand der Kategorie hat sich im Übrigen noch verstärkt, nachdem in den letzten Jahren verschiedene Fahrdienstvermittlungsdienste wie Uber in Italien aufgetaucht sind. Dienste wie Uber sind bei Taxifahrern sehr umstritten. Sie werfen dem US-amerikanischen Unternehmen unlauteren Wettbewerb vor und beschuldigen es, Kunden abwerben zu wollen, indem es ohne Lizenzen und ohne spezifische Vorschriften arbeitet. Bislang ist UberX, der Dienst, bei dem die Fahrer keine Profis sind, in Italien illegal.

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