Präsident Maduro über Opposition: "Da sitzt die US-Regierung am Tisch"

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro kritisierte einen Tag nach Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Opposition-Vertretern diese als US-gesteuert. Maduro verlangte erneut die Aufhebung der Sanktionen sowie die Freigabe eingefrorener venezolanischer Vermögenswerte.

Das Oppositionsbündnis, das sich "Einheitliche Plattform" nennt und auch rechtsradikale Elemente einschließt, hatte nach jahrelangem Boykott der Wahlen am Dienstag angekündigt, an den Regionalwahlen im November teilzunehmen. Der Oppositionelle Juan Guaidó hatte sich im Januar 2019 ohne verfassungsrechtliche Grundlage selbst zum "Interimspräsidenten" erklärt, in dessen Folge es zu großen Demonstrationen und Zusammenstößen kam.

Guaidó war prompt von den USA und der EU als Interimspräsident anerkannt worden. Mittlerweile halten weniger als zehn der mehr als 60 Staaten, die Guaidós selbst ernannte Regierung einst anerkannten, diese Anerkennung noch aufrecht. Maduro sagte zur Opposition und den anstehenden Gesprächen in Mexiko, die unter Vermittlung von Norwegen, den Niederlanden, Russland, Bolivien und der Türkei stattfinden: "Wenn wir an diesem Tisch sitzen, verstehen wir, dass wir mit der Regierung der Vereinigten Staaten zusammensitzen, weil diese 'Einheitliche Plattform' für die Einheit Politiker sind, die von den Entscheidungen der Vereinigten Staaten abhängig sind, sowohl in Zeiten von Donald Trump als auch in Zeiten von Joe Biden."

Vertreter der venezolanischen Regierung und der Opposition hatten am Freitag ihren Dialog fortgesetzt, um Wege aus der politischen Krise zu finden. Die Delegierten der Regierung Maduro und der Opposition, angeführt von Guaidó, sollten Themen wie die Bedingungen für Wahlen und die Aufhebung der gegen die Regierung verhängten ausländischen Wirtschaftssanktionen erörtern. Während des Interviews, das am Sonntag im staatlichen Fernsehen VTV ausgestrahlt wurde, sagte Maduro, er träume von dem Tag, an dem es Gerechtigkeit geben wird und alle "diese Banditen und Kriminellen vor den venezolanischen Gerichten bezahlen werden".

Maduro hat angedeutet, dass seine Delegation die Aufhebung der vor mehr als drei Jahren von den USA und anderen Ländern gegen seine Regierung verhängten harten Wirtschaftssanktionen sowie die Freigabe eingefrorener venezolanischer Vermögenswerte im Ausland fordern wird.

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