Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler haben am Freitag über die Corona-Lage in Deutschland informiert und dabei ihre Prognosen für den Herbst und den Umgang mit der neuen Delta-Virusvariante mitgeteilt. Anlass zur Besorgnis gebe es dabei weiterhin, da sich die neue und wenig erforschte Variante wohl zur stärksten entwickeln werde. Weiterhin hänge der Erfolg in der Corona-Krise stark mit dem Impferfolg zusammen, aktuell sei rund die Hälfte der Bevölkerung geimpft, 29 Prozent seien doppelt geimpft.
In der Pressekonferenz erklärte Wieler:
"Die Delta-Variante hat im Moment einen Anteil von sechs Prozent, aber der Anteil nimmt zu. Diese Entwicklung müssen wir weiter im Blick behalten – denn die Entwicklung hängt davon ab, wie wir die Maßnahmen weiter umsetzten. Es ist keine Frage, ob Delta die stärkste Variante wird, sondern wann."
Mit Bezug auf die niedrige Inzidenz und die bisherigen Impfungen meinte der Tierarzt:
"Fast die Hälfte der Menschen ist noch nicht geschützt. Und auch ein Teil der Geimpften kann sich infizieren und das Virus weitergeben. Deshalb bleiben die anderen Maßnahmen, AHA-Regel, Testen und Quarantänemaßnahmen, wichtig."
Er resümiert:
"Die Maßnahmen müssen solange bestehen bleiben, bis alle Menschen, für die ein Impfstoff zugelassen wurde, ein Impfangebot erhalten haben – also mindestens bis zum Herbst, danach muss man die Situation wieder neu bewerten. Das gilt natürlich auch für das Tragen von Mund-Nasen-Schutz vor allem in Innenräumen, z. B. in Schulen."
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