Migranten suchen in Fabrikruine in Bihać Schutz vor Kälte

Etwa 50 bis 80 gestrandete Migranten haben in einer verlassenen Eisenhüttenfabrik in Bihać Unterschlupf gefunden. Die meisten von ihnen verstecken sich vor der Polizei und sind in diesem verlassenen Gebäude eisigen Temperaturen ausgesetzt.

Sie wollen nicht in das ausgebrannte Flüchtlingslager Lipa zurückkehren und nehmen lieber noch härtere Lebensbedingungen in Kauf. Die Migranten schlafen in Zelten in der verlassenen Fabrik und scheinen keine richtige Winterkleidung oder Schuhe zu haben, um sich vor der Kälte zu schützen. Sie beklagen auch die mangelhafte Versorgung mit Nahrung und Wasser.

"Es war sehr kalt im Lager in Lipa. Wir sind jetzt hier und leben in diesem alten Gebäude, aber auch hier ist es kalt. Wir haben ein Wasserproblem und auch ein Lebensmittelproblem. Nach dem Winter wollen wir vielleicht nach Deutschland oder Italien gehen", sagte ein iranischer Migrant.

Ein anderer Migrant aus Afghanistan, Ahmad, sprach ebenfalls über den Mangel an Nahrung und den fehlenden Zugang zu Wasser. "Ich bin krank. Es gibt kein Essen, keinen Arzt, kein Lager. Das ist ein großes Problem", sagte er. Die Bedingungen haben sich für die Migranten in Bosniens kaltem Winter verschlechtert, nachdem das Lager Lipa am 23. Dezember in Brand geraten war. Betroffen sind etwa 1.000 Migranten. Kurz nach dem Vorfall protestierten einige von ihnen, um die EU aufzufordern, Maßnahmen zu ergreifen.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schätzt, dass etwa 3.000 Migranten und Flüchtlinge in Nordbosnien unter schwierigen Winterbedingungen und ohne angemessene Unterkunft festsitzen. Zwischen 900 und 1.400 Menschen leben Berichten zufolge im ausgebrannten Lager in Lipa.