Nach Angaben der Stuttgarter Polizei wurden bei den nächtlichen Ausschreitungen in der Innenstadt 19 Polizisten verletzt. Von den 24 Verdächtigen seien zwölf deutsche Staatsbürger. Drei von ihnen hätten einen Migrationshintergrund. Die anderen zwölf kämen aus Ländern wie Bosnien, Portugal, dem Iran, dem Irak, Kroatien, Somalia und Afghanistan, so der stellvertretende Stuttgarter Polizeipräsident Thomas Berger.
Die Gewalt brach gegen Mitternacht aus, nachdem Beamte in einer Partymenge bei einem 17-jährigen Deutschen einen Drogentest durchführen wollten. Sofort sollen sich 200 bis 300 Menschen gegen die Polizisten gewendet und diese mit Flaschen- und Steinwürfen angegriffen haben. Die Gruppe wuchs an der Spitze auf bis zu 500 Personen an. Die Polizei glaubt, dass der kollektive Angriff politisch motiviert war. Dennoch, betont Frank Lutz, der Stuttgarter Polizeichef, seien es unglaubliche Geschehnisse, die er in seinen 46 Jahren im Polizeidienst noch nicht erlebt habe.
Neben den Angriffen auf Beamte und deren Dienstfahrzeuge wurden auch Geschäfte ins Visier genommen. Sie wurden zerstört und geplündert. Rund drei Stunden lang hatten sich die schweren Ausschreitungen entfaltet.
Die Polizei schreibt zu den Schäden:
Im Bereich der Innenstadt, vor allem der Königstraße und der Marienstraße, wurden bislang 30 Geschäfte und Einrichtungen festgestellt, die von den Randalierern durch Einschlagen von Türen und Fensterscheiben teilweise erheblich beschädigt worden sind, darunter Mobilfunkläden, Bekleidungsgeschäfte und Juweliere. Darüber hinaus beschädigten die Täter auch Werbetafeln und brachten Graffitis an. Bislang wurden acht Geschäfte festgestellt, in die die Randalierer eindrangen und Waren plünderten. Bei dem Einsatz wurden, nach derzeitigem Stand, zwölf Streifenwagen teilweise erheblich beschädigt.
Und weiter:
Die Polizei hat zur Aufklärung der Straftaten die 40-köpfige Ermittlungsgruppe Eckensee eingerichtet und ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs.