Finnischer Journalist: Wer gegen den NATO-Beitritt spricht, wird auf Arbeit und per Telefon bedroht

In Finnland eine Meinung gegen den NATO-Beitritt des Landes zu äußern, der zwar von der Regierung beschlossen wurde, aber niemals Gegenstand eines Referendums war, führt zu Problemen. In einem Gespräch mit RT beschrieb der Journalist Juha Korhonen die Lage.

Drohanrufe und Drohungen auf der Arbeit, Ostrazismus bis hin zum Gecanceltwerden in den sozialen Netzwerken – all das droht einem Einwohner Finnlands, wenn dieser sich gegen den geplanten Beitritt seines Landes zum Nordatlantikbündnis äußert. Diese Befunde schilderte der Journalist und Leiter des Verbands Finnischer Reporter Juha Korhonen. Die Gründe sind klar, so Korhonen: Finnlands Volk ist mehrheitlich gegen einen Bündnisbeitritt, weil die NATO eine Konfrontationspolitik gegen Russland fährt, an der man aus sehr handfesten Gründen schlicht nicht teilnehmen möchte:

"Wir haben 1.300 Kilometer an gemeinsamer Grenze und wollen keine Konfrontation."

Die Regierung des Landes verzichte auf ein Referendum, obwohl eine Friedensinitiative die dafür notwendigen 25.000 Unterschriften zusammenbekommen habe. In Rekordzeit, wie der Reporter unterstreicht. Aus Protest verbrannte Korhonen öffentlich eine NATO-Fahne. Die Medien des Landes würden durch die Bank dieselbe Position zu diesem Thema einnehmen.