Live-Updates: Aktuelles zur Corona-Pandemie

Die Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 steigt weltweit. Inzwischen liegt sie bei mehr als 120.000. In Deutschland gibt es bislang über 2.300 bestätigte Infektionen. Zahlreiche Maßnahmen sollen die Virus-Ausbreitung bremsen.

13.03.2020 21:54 Uhr

Italiener verlieren trotz Quarantäne nicht ihre Lebensfreude

Obwohl Millionen von Italienern aufgrund der Corona-Krise zu Hause bleiben müssen und ihrem gewohnten Lebensstil nicht nachgehen können, haben sie ihre Lebensfreude nicht verloren. Dann werden eben die Balkone zu sozialen Treffpunkten gemacht. Bella Italia!

Und damit beenden wir für heute den Liveticker zur Corona-Krise in Deutschland und vielen anderen Ländern. Vielen Dank fürs Zuschauen!

Jens Spahn: Rückkehrer aus Italien, Österreich und der Schweiz sollen 14 Tage zu Hause bleiben

Das Gesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU) fordert alle Rückkehrer aus den drei Anrainerstaaten auf, sich einer 14-tätigen Selbstisolation zu Hause zu unterziehen. Noch handelt es sich dabei um einen Appell, solche Maßnahmen freiwillig zu ergreifen. Bislang galt das allerdings nur für Rückkehrer, die Symptome einer COVID-19-Erkrankung aufwiesen. 

Schließung der Kitas in Mecklenburg-Vorpommern wird vorbereitet

Auch für Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich wegen der Coronavirus-Epidemie nach dem Beispiel anderer Bundesländer die Schließung von Schulen und Kitas ab. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, wird den Kabinettsmitgliedern auf ihrer Sondersitzung am Samstag in Schwerin unter anderem der Entwurf einer Allgemeinverfügung für die Kindertagesförderung vorliegen. Diese habe zum Ziel, "dass der Besuch von Krippen, Kindergärten, Horten und Kindertagespflegestellen in Mecklenburg-Vorpommern ab Montag, den 16. März, untersagt wird", erklärte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Freitagabend auf Nachfrage.

Die Allgemeinverfügung sehe auch die Sicherstellung einer Notfallversorgung in begründeten Ausnahmefällen vor, wenn Eltern im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge unverzichtbare Tätigkeiten ausüben. Laut Drese zählen dazu der Gesundheits- und Pflegebereich, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sowie der Nahverkehr.

(dpa)

Polen schließt ebenfalls Grenzen für alle Ausländer

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erklärte in einer Pressekonferenz am Freitagabend in Warschau, dass Polen die Grenzen für alle Ausländer schließen wird. Damit soll der weitere Import des Coronavirus verhindert werden. Bislang gibt es 58 bestätigte Fälle von Menschen, die sich mit dem Virus angesteckt haben.

Ab Sonntag sollen auch sämtliche internationale Flug- und Zugverbindungen ausgesetzt werden. Lediglich der Güterverkehr werde ins Land gelassen. Diese Maßnahmen sollten zehn Tage gelten, können aber um weitere zwanzig Tage verlängert werden.

Zudem werden in Polen alle Läden in großen Shoppingmalls geschlossen, lediglich Lebensmittelläden und Apotheken bleiben davon unberührt. Aber auch Restaurants und Bars sollen geschlossen werden, sagte Morawiecki. Polen wolle nicht dieselben Fehler wie einige westliche Länder machen, die zu spät notwendige Schutzmaßnahmen ergriffen hätten und deshalb jetzt mit schweren Folgen des Corona-Ausbruchs zu kämpfen haben, meinte er weiter. 

US-Präsident Donald Trump erklärt nationalen Notstand aufgrund Corona-Krise

Angesichts von steigenden Zahlen von Menschen mit dem Coronavirus und immer mehr Todesfällen durch die Lungenkrankheit COVID-19, geriet die Regierung von Donald Trump zuletzt massiv unter Druck. Man warf ihm vor, die Krise falsch eingeschätzt und damit erst die Verbreitung ermöglicht zu haben.

In einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag (Ortszeit Washington D.C.) wandte sich Trump nun an die Bevölkerung und erklärte den nationalen Notstand. Damit soll die Regierung den Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Virus besser umsetzen können.  

Auch Dänemark schließt Grenzen

Am Freitagabend verkündete die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in einer Pressekonferenz in Kopenhagen, dass ab Samstagmittag die Grenzen geschlossen werden. Damit soll verhindert werden, dass das Coronavirus weiter ins Land gebracht wird und sich verbreiten kann. Bisher sind 801 Menschen mit dem Virus infiziert.

Frederiksen stellte aber klar, dass Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen sowie weitere für den Grundbedarf benötigten Artikel über die Grenze gelassen werden. Ebenso könnten Dänen selbstverständlich in ihre Heimat zurückkehren. Lediglich Touristen und Ausländer ohne besondere Gründe dürfen bis zum 13. April nicht nach Dänemark einreisen.

Tschechien: Grenzen werden nahezu komplett abgeriegelt

Die tschechische Regierung hat am Freitag beschlossen, dass gar keine Ausländer mehr ins Land reisen dürfen. Damit wurde die Maßnahme seit der Ausrufung des Notstandes am Donnerstag noch mal deutlich verschärft. Bisher durften lediglich Menschen nicht einreisen, die aus Risikogebieten wie etwa Italien oder China kamen.

Zusätzlich untersagt die Regierung von Ministerpräsident Andrej Babiš allen tschechischen Staatsbürgern und Ausländern mit Aufenthaltsgenehmigung die Ausreise aus dem osteuropäischen Land. Einzige Ausnahme bilden Berufspendler, die in einem Streifen von 100 Kilometern beiderseits der Grenzen in Deutschland und Österreich leben, sowie Diplomaten und Lkw-Fahrer. 

Auch die Quarantänevorschriften wurden noch mal deutlich ausgeweitet. Tschechen, die aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und zwölf weiteren Risikogebieten wieder in die Heimat zurückkehren, müssen sich ab sofort für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Diese Maßnahmen gelten ab Mitternacht und werden von mehr als 4.000 Soldaten und Polizisten durchgesetzt. Eine Verletzung dieser Vorschriften wird als vorsätzliche Gefährdung der Sicherheit betrachtet und kann entsprechend bestraft werden.

Bisher gibt es 117 bestätigte Fälle von mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Tschechien. 

Italien: Erneut 250 Todesopfer aufgrund von COVID-19

Der italienische Zivilschutz hat die neuen Corona-Daten für Freitag herausgegeben. Innerhalb von nur einem Tag sind weitere 2.116 Personen positiv auf das Virus getestet worden. Damit stieg die Gesamtzahl in Italien auf 17.660 Fälle. Auch die Zahl der Menschen, die an der durch das Coronavirus verursachten Lungenkrankheit COVID-19 verstorben sind, stieg auf 1.266 und damit um 250 gegenüber dem Vortag.

Brandenburg und Hessen setzen Schulpflicht aus

Wie die Ministerpräsidenten der beiden Bundesländer am Freitagnachmittag mitteilten, soll in Hessen ab Montag und in Brandenburg ab Mittwoch die Schulpflicht ausgesetzt werden. Der Unterricht soll zwar weiterhin stattfinden, aber die Entscheidung obliegt dann den Eltern, ob sie die Kinder in die Schule schicken.

 

Ab Dienstag sind auch die Kneipen in Berlin geschlossen 

Nachdem massive Kritik am Berliner Krisenmanagement laut wurde, reagiert der Regierende Bürgermeister Michael Müller jetzt mit drastischen Maßnahmen. Ab Dienstag sollen sämtliche gastronomischen Einrichtungen geschlossen werden, die nicht der Nahrungsmittelversorgung dienen. Der ÖPNV soll aber aufrechterhalten werden. 

Türkei verhängt Ein- und Ausreiseverbot für neun Staaten

Die türkische Regierung hat beschlossen, angesichts der Corona-Epidemie ein Ein- und Ausreiseverbot für neun Staaten zu beschließen, einschließlich Deutschland, Frankreich, Spanien, Norwegen, Belgien, die Niederlande und Schweden, wie der türkische Auslandssender TRT berichtete.

Bulgarien verhängt Ausnahmezustand

Bulgarien ruft Ausnahmezustand aus

Das bulgarische Parlament in Sofia verabschiedete einstimmig einen Antrag der Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow, mit sofortiger Wirkung einen einmonatigen Ausnahmezustand aufgrund der Corona-Krise zu verhängen. Kindergärten, Schulen und Universitäten können somit geschlossen und öffentliche Veranstaltungen abgesagt werden. 

Borissow rechtfertigte diese Maßnahme mit dem "undisziplinierten Verhalten" der Bürgerinnen und Bürger, weil sie den Empfehlungen der Regierung bezüglich der Schutzvorkehrungen nicht Folge geleistet haben sollen. Polizei und Armee sollen von nun an das Einhalten der Quarantäne durchsetzen. Zudem sollen laut Vizeministerpräsident Tomislaw Dontschew innerhalb der nächsten zwei Wochen "alle Arten von Glücksspiel-, Trink- und Vergnügungslokale" geschlossen werden.  

Brasilianischer Präsident Bolsonaro negativ auf Coronavirus getestet

Der Test auf das Coronavirus des brasilianischen Staatsoberhaupts Jair Bolsonaro ist negativ ausgefallen. Das Spezialsekretariat für soziale Kommunikation in Brasília bestätigte dies. Auch Bolsonaro selbst gab das in sozialen Medien bekannt. 

Zuvor hatte Bolsonaros Sohn Eduardo die Medien in Brasilien dafür kritisiert, dass sie "falsche Nachrichten" über die Diagnose seines Vaters verbreiteten. Er sagte, dass die vollständigen Ergebnisse zum Zeitpunkt der Berichte brasilianischer Medien noch gar nicht feststanden.

Deutschland: Zahl der COVID-19-Toten steigt auf acht

Mit einem weiteren gestorbenen Mann in Baden-Württemberg sind bislang acht Tote in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland bekannt. Es handelt sich laut Landkreis Göppingen um einen 1935 geborenen Mann aus dem Kreis, der am Donnerstag positiv auf das Virus getestet worden war. Neben den drei Männern in Baden-Württemberg gibt es vier Tote in Nordrhein-Westfalen und einen in Bayern. Die Todesopfer in Deutschland waren zwischen 67 bis 89 Jahre alt. Zudem starb ein 60-jähriger Deutscher in Ägypten.

WHO-Chef: Europa ist neues Zentrum der Corona-Pandemie

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom, hat erklärt, dass Europa jetzt das Zentrum der Corona-Pandemie sei. Die Gesamtzahl der Toten weltweit belaufe sich mittlerweile auf mehr als 5.000.

Adhanom warnte die Regierungen der Welt, dass eine Reihe von Maßnahmen erforderlich seien, um die Krankheit zu bekämpfen. Er sagte, jedes Land, das glaube, es könne nicht Opfer eines großen Ausbruchs der COVID-19-Krankheit werden, mache einen "tödlichen Fehler".

G7-Staatsführer: Beratungen zur Corona-Pandemie am Montag

Wie der französische Staatspräsident Emmanuel Macron auf seinem Twitter-Account bekannt gab, wollen sich die Führer der G7-Staaten am Montag per Videoschaltung über Gegenmaßnahmen zur Corona-Pandemie beraten. Ziel sei es, die Bemühungen um einen Impfstoff sowie potenzielle Behandlungsmöglichkeiten zu koordinieren. Ebenso sollen die finanziellen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie angegangen werden.

Berater: Bolsonaro sei nicht positiv auf Coronavirus

Berater des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, Filipe G. Martins, dementiert via Twitter, dass der 64-Jährige positiv auf Coronavirus getestet wurde. Das Resultat stehe noch aus. 

Bolsonaro selbst verkündete auf Facebook, dass er negativ getestet worden sei. Der 64-Jährige meldete sich ebenfalls via Kurznachrichtendienst Twitter und beschuldigte die Medien, Fake News zu verbreiten.

Die Welt im Quarantäne-Modus: Aktuelle Zahlen zur Corona-Pandemie

Öffentliche Einrichtungen schließen, Grenzen werden dichtgemacht, das Alltagsleben kommt zum Erliegen: Die Corona-Pandemie hält die Welt fest im Griff. Aktuelle Zahlen dazu in diesem Clip.

Immer mehr Corona-Fälle in Afrika

Zum ersten Mal sind nun auch in Ostafrika Fälle des neuen Coronavirus aufgetreten. In Kenia handele es sich um eine Kenianerin, die aus den USA über London zurück nach Nairobi gereist sei, sagte Gesundheitsminister Mutahi Kagwe am Freitag. Sie sei bereits vor mehr als einer Woche zurückgekehrt und am Donnerstag sei die Krankheit COVID-19 bestätigt worden. In Äthiopien sei die Infektion bei einem japanischen Staatsbürger bestätigt worden, der am 4. März aus Burkina Faso eingereist sei, teilte Gesundheitsministerin Lia Tadesse mit.

Inzwischen breitet sich die Krankheit immer weiter auf dem Kontinent aus. Bislang sind in mindestens 17 afrikanischen Ländern Fälle von SARS-CoV-2 aufgetreten. Im Sudan sei der erste Fall von COVID-19 aufgetreten, der Patient sei in Khartum gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Er sei zuvor aus den Vereinten Arabischen Emiraten in den Sudan gereist. Zudem bestätigten die westafrikanischen Staaten Ghana und Gabun ihre ersten Fälle. Der Kongo, in dem noch immer das gefährliche Ebola-Virus grassiert, vermeldete den zweiten Corona-Fall. Und in Südafrika stieg die Zahl der Infizierten am Freitag auf mindestens 24.

LIVE: Weltgesundheitsorganisation WHO gibt Pressekonferenz zum Coronavirus

DFL: Fußball-Bundesliga stellt Spielbetrieb vorerst ein

Die Deutsche Fußball Liga hat den Spielbetrieb in der Bundesliga und der 2. Liga wegen der Corona-Pandemie vorerst eingestellt. Der für dieses Wochenende geplante Spieltag werde verlegt, teilte die DFL am Freitag mit. Ursprünglich wollte die DFL den Spielbetrieb er ab kommenden Freitag einstellen. 

Auch Sachsen-Anhalt schließt Schulen und Kitas

Auch Sachsen-Anhalt schließt von Montag an die Schulen und Kitas im Land. Die Regelung gelte bis zum 13. April, teilte die Landesregierung am Freitag in Magdeburg mit. Zuvor hatten viele andere Bundesländer ähnliche Maßnahmen angekündigt. Auch im Ausland entschieden sich bereits mehrere Staaten, den Schul- und Kitabetrieb auszusetzen.

Mehr zum Thema - Frankreich schließt alle Schulen: "Schwerste Gesundheitskrise seit einem Jahrhundert" 

Berlin: Zahl der Infizierten steigt, öffentlicher Nahverkehr wird auf Mindestmaß reduziert

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Berlin steigt weiter. Die Gesundheitsverwaltung meldete am Freitag 158 bestätigte Infizierte. 83 Personen seien männlich, 74 weiblich, bei einer wurde das Geschlecht nicht übermittelt. Acht Personen befinden sich derzeit im Krankenhaus und sind isoliert. Alle anderen sind in häuslicher Quarantäne.

Von nächster Woche an stellen Schulen und Kitas ihren Betrieb stufenweise ein. Am Montag beginnt man mit den Oberstufenzentren, ab Dienstag sollen auch die übrigen Schulen geschlossen werden.

Zugleich soll der Nahverkehr vorübergehend auf ein Mindestmaß reduziert werden. "Der Fokus soll auf den Schienenverkehr gelegt werden", heißt es aus der Stadtverwaltung. Welche Einschränkungen genau gemeint sind, ist derzeit nicht klar. Nach einer Sondersitzung des Senats am Nachmittag soll die Öffentlichkeit informiert werden.

FDP-Fraktionsvize Lambsdorff positiv auf Coronavirus getestet

Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Bundestagsabgeordnete, der auch Vizevorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion ist, bestätigte dies dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Er befinde sich demnach seit Donnerstagmorgen in Selbstisolation. Seine Bundestagsmitarbeiter seien auch nach Hause geschickt worden. Es ist bereits der zweite bestätigte Corona-Fall in der FDP-Fraktion. Bei Hagen Reinhold aus Rostock wurde das Virus ebenfalls festgestellt. Er habe die Krankheit inzwischen überwunden, sagte Reinhold am Mittwoch.

Mehr zum Thema - Coronavirus erreicht Bundestag: FDP-Abgeordneter infiziert

Spanien ruft ab Samstag Ausnahmezustand aus

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte, dass Madrid einen fünfzehntägigen Ausnahmezustand ausrufen wird, wie die spanische Zeitung El Diario berichtete. Es ist das zweite Mal seit der Wiederherstellung der spanischen Demokratie, dass ein landesweiter Ausnahmezustand verhängt wird. Sánchez betonte zudem, dass die Regierung mit bis zu 10.000 Corona-Patienten in der nächsten Woche rechnet.

Mehr Kontrollen an deutschen Grenzen wegen Corona-Pandemie

Die Bundespolizei kontrolliert jetzt stärker an den deutschen Grenzen. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag auf Anfrage mitteilte, soll es stichprobenartige Kontrollen im direkten Grenzbereich geben. Dafür werde die Fahndung im 30-Kilometer-Bereich an den Grenzen etwas zurückgefahren.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte den Bundespolizei-Präsidenten Dieter Romann am Donnerstag angewiesen, die Kontrollen an allen Binnengrenzen "noch einmal deutlich zu intensivieren".

Bei Kontrollen von Fernbussen gilt ab sofort: Bundespolizei geht nicht mehr hinein, sondern die Fahrgäste steigen aus. Anschließend werde nach möglichen Symptomen geschaut und gefragt, ob sich jemand in einem Risikogebiet aufgehalten hatte. Bei Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion wird das lokale Gesundheitsamt eingeschaltet.

Medien: Brasilianischer Staatschef Bolsonaro mit Coronavirus infiziert

Medien: Brasilianischer Staatschef Bolsonaro mit Coronavirus infiziert

Laut übereinstimmenden Medienberichten aus Brasilien hat sich der brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro mit dem Coronavirus angesteckt. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Bolsonaro mit US-Präsident Donald Trump getroffen.

Am Samstag besuchte eine brasilianische Delegation den US-Präsidenten in dessen Domizil in Florida. Später wurden bekannt, dass Bolsonaros Kommunikationssekretär Fábio Wajngarten positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Wajngarten saß mit Bolsonaro in einem Flugzeug und hatte am Samstag auch am Treffen mit US-Präsident Trump teilgenommen. Auf einem Foto auf seinem Instagram-Account war Wajngarten unter dem Slogan "Make Brazil Great Again" neben Trump und zusammen mit US-Vizepräsident Mike Pence zu sehen.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Stephanie Grisham, erklärte wenig später, Trump und Pence hätten "fast keine Interaktion" mit Wajngarten gehabt. Sie zu testen sei derzeit nicht erforderlich. 

Kampf gegen Coronavirus: Österreich ergreift noch strengere Maßnahmen

Die Regierung in Österreich schränkt am Montag Gastronomie und Handel ein. Nicht für die Grundversorgung notwendige Geschäfte sollen schließen, der Lebensmittelhandel, Apotheken und Banken bleiben geöffnet. Cafés und Restaurants sollten ab 15 Uhr geschlossen werden. 

Zudem soll Unterricht für Oberstufenschüler ab Mittwoch bis Ostern ausgesetzt werden. Für alle anderen Klassen gilt die Einstellung des Schulbetriebs ab Montag. Kindergartenkinder sollen zu Hause bleiben. Auch Flugverbindungen mit Frankreich, Spanien und der Schweiz werden eingestellt.

Ganze Landstriche, etwa etwa in Tirol, kommen unter Quarantäne. Betroffen sind das Paznauntal und St. Anton am Arlberg, wo es besonders viele Corona-Fälle gibt. Alle Bewohner der Gebiete und Urlauber aus Österreich werden unter häusliche Quarantäne gestellt, ausländische Urlauber dürfen hingegen abreisen.

Die Bundesländer Tirol und Salzburg hatten bereits am Donnerstag verkündet, dass sie wegen der Corona-Epidemie vorzeitig alle Seilbahnen schließen und die Wintersaison vorzeitig beenden. In Tirol werden zudem ab Montag alle Hotels geschlossen bleiben.

Österreichweit gibt es mit Stand Freitagnachmittag 432 bestätigte Fälle.

Kreis Heinsberg bittet Bundeswehr um Nothilfe wegen Coronavirus

Der von der Ausbreitung des Coronavirus besonders betroffene Kreis Heinsberg hat die Bundeswehr um Notfallhilfe gebeten. Dabei gehe es um Laborkapazitäten, um mehr Menschen testen zu können und zeitnah Diagnostik-Ergebnisse zu bekommen, sagte eine Kreis-Sprecherin am Freitag.

Ob die Bundeswehr auf die Bitte schon reagiert hat, konnte die Sprecherin nicht sagen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel wird die Anfrage dort noch bearbeitet. Im Kreis Heinsberg sind nach Angaben vom Freitag inzwischen 553 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Ein 78-jähriger Mann aus dem Kreis war am Montag gestorben. Er hatte an Vorerkrankungen wie Herzproblemen und Diabetes gelitten.

RKI: Überblick zu Intensivbetten geplant – "Stresstest für das Land"

Zu den Kapazitäten der Intensivstationen in den Krankenhäusern Deutschlands ist angesichts der Corona-Epidemie ein besserer Überblick geplant. Ein mit Partnern entwickeltes Werkzeug ziele darauf ab, dass im Fall einer Überlastung eines bestimmten Krankenhauses ersichtlich ist, wo in der Nähe noch freie Betten sind, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitag in Berlin.

Eine Situation wie in Italien – mit überlasteten Intensivstationen – gelte es in Deutschland zu vermeiden, aber man könne sie nicht ausschließen. "Wir tun alles dafür, dass es nicht so kommt", betonte Wieler. In Italien stünden Ärzte mangels freier Plätze vor der Entscheidung, welche der Patienten noch beatmet werden können. Deshalb sei es sehr wichtig, die Beatmungsplätze in deutschen Krankenhäusern so hoch wie möglich zu halten und zu steigern.

Mehr zum Thema - Wie im Krieg: Italienische Ärzte müssen entscheiden, wer Hilfe bekommt und wer nicht

"Wir gehen davon aus, dass es ein Stresstest wird für unser Land", sagte Wieler. Es gelte, das Gesundheitssystem optimal einzustellen, um alle Patienten versorgen zu können. Gleichzeitig erinnerte Wieler daran, dass vier von fünf der registrierten Erkrankten milde Verläufe durchlebten. Zur Eindämmung befürwortete er Schulschließungen und Besuchsverbote in Pflegeheimen. Er sagte aber auch, dass die Verbreitung des Virus nicht aufzuhalten, sondern nur zu verlangsamen sei.

Wenn die Länder handeln, könnte Coronavirus-Pandemie "bis Juni vorbei sein"

Seit Ausbruch des Coronavirus Ende Dezember vergangenen Jahres wurden bis heute 80.945 Infektionen auf dem chinesischen Festland gemeldet. Insgesamt sind in der Volksrepublik China seitdem 3.180 Tote zu beklagen. Am Donnerstag wurden nur wenige neue bestätigte Fälle gemeldet: 15 neue Infektionen kamen hinzu – das ist die niedrigste Tagesrate seit Beginn der täglichen Berichte über die Epidemie vor etwa sieben Wochen. 

Etwa zwei Drittel der weltweiten Infektionen durch das Coronavirus wurden in der zentralen chinesischen Provinz Hubei registriert. Doch in den letzten Wochen lag die überwiegende Mehrzahl der neuen Fälle außerhalb Chinas.

Die chinesischen Behörden führen die Verhinderung großer Ausbrüche in anderen Städten auf ihre strengen Maßnahmen zurück, die sie sehr frühzeitig ergriffen hatten, einschließlich der fast vollständigen Abriegelung der Provinz Hubei.

Im Großen und Ganzen ist der Höhepunkt der Epidemie für China vorbei", sagte Mi Feng, ein Sprecher der Nationalen Gesundheitskommission. "Die Zahl der Neuerkrankungen ist rückläufig."

Mein Rat ist, dass alle Länder die Anweisungen der Weltgesundheitsorganisation befolgen und auf nationaler Ebene Maßnahmen ergreifen sollten", sagte Mi Feng. "Wenn alle Länder sich mobilisieren ließen, könnte es bis Juni vorbei sein."

EU-Kommission: Aussetzen der Fiskalregeln bei Corona-Wirtschaftskrise

Im Falle eines Wirtschaftseinbruchs wegen der vom Coronavirus verursachten Krise will die EU-Kommission die europäischen Fiskalregeln aussetzen. Dies würde im Einvernehmen mit den EU-Staaten geschehen, sagte Vizepräsident Valdis Dombrovskis am Freitag in Brüssel.

Regierung gibt wegen Corona-Krise unbegrenzte Kreditzusage

In der Coronavirus-Krise will die Bundesregierung den Unternehmen mit unbegrenzten Kreditprogrammen helfen. Das bestätigten sowohl Finanzminister Olaf Scholz als auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Freitag in Berlin. Über einen drastisch erhöhten Garantierahmen bei der Staatsbank KfW könnten eine halbe Billion Euro zur Verfügung gestellt werden, so Altmaier. Die Regierung stelle der KfW zunächst 20 Milliarden Euro zur Verfügung. Scholz sagte:

Es gibt keine Grenze nach oben bei der Kreditsumme, die die KfW vergeben kann.

Altmaier sagte: "Es ist der Moment für gemeinsames Vorgehen."

Finanzminister Scholz betonte, das Land stehe vor einer sehr ernsten Situation. Ein mulmiges Gefühl sei selbstverständlich. Die Herausforderungen seien gewaltig. Die weltweit stattfindenden Austauschprozesse von Waren und Gütern seien unterbrochen, Schulen würden geschlossen, Messen seien abgesagt. "Diese Krise betrifft uns alle." Er betonte:

Deshalb wird hier nicht gekleckert, es wird geklotzt.

Folgen der Corona-Krise auch in der Sportwelt angekommen

Fußball-Bundesliga, Champions League sowie Europa League setzen ihren Spielbetrieb vorerst aus. Auch die US-Basketball-Profiliga NBA, die Tennis-Organisatoren, die Handball-Bundesliga sowie die Formel 1 – alle machen vorerst Pause. Erst vor einigen Tagen hatte die Deutsche Eishockey Liga entschieden, die Spielzeit nicht fortzusetzen. Sie endet damit ohne einen deutschen Meister.

Iran: Zahl der Corona-Toten erneut drastisch gestiegen

Im Iran ist die Zahl der Toten sowie der Neuinfektionen infolge des Coronavirus erneut drastisch gestiegen. Binnen eines Tages habe sich die Zahl der Toten von 429 auf 514 erhöht, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums Kianush Dschahanpur am Freitag in Teheran. Die Zahl der offiziell erfassten Ansteckungen mit SARS-CoV-2 steigt auf 11.364. Das seien 1.289 mehr als noch am Vortag. Die meisten Infektionen gab es erneut in der Hauptstadt Teheran. Gleichzeitig seien 3.529 an dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierte Patienten als geheilt aus den Krankenhäusern entlassen worden, so der Sprecher im Staatsfernsehen.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Dr. Lothar Wieler, und weitere offizielle Vertreter des Gesundheitswesen traten am Freitag in Berlin vor die Presse. Eine Videoaufzeichnung ist hier verfügbar:

UEFA stoppt vorerst Spielbetrieb im Fußball-Europapokal

Die Europäische Fußball-Union hat den Spielbetrieb in der Champions League und in der Europa League wegen der Coronavirus-Krise vorerst ausgesetzt. Das teilte die UEFA am Freitag mit.

"Angesichts der Entwicklungen aufgrund der Verbreitung von COVID-19 in Europa und der damit verbundenen Entscheidungen der verschiedenen Regierungen" habe der europäische Dachverband entschieden, alle Partien der UEFA-Clubwettbewerbe in der kommenden Woche zu verschieben, hieß es in einer Mitteilung.

Dazu gehören die verbleibenden Spiele des Achtelfinales in der Champions League am 17. und 18. März und damit auch das Rückspiel des FC Bayern München gegen den FC Chelsea, dessen Stürmer Callum Hudson-Odoi positiv auf das Coronavirus getestet worden war, sowie alle Achtelfinal-Partien in der Europa League am 19. März. Die für den 20. März angesetzte Europapokal-Auslosung wurde ebenfalls verschoben.

Bei der UEFA ist für den kommenden Dienstag eine Krisensitzung per Videokonferenz mit allen 55 Mitgliedsverbänden geplant. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge rückt auch die Verlegung der Fußball-Europameisterschaft (12. Juni bis 12. Juli) immer näher.

Auch die deutsche Bundesliga will den Spielbetrieb vorerst aussetzen.

Schulen und Kitas in mehreren Bundesländern geschlossen

Aus Sorge vor Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wollen mehrere Bundesländer die Schulen und Kitas von Montag an schließen. Zu ihnen zählen Bayern, das Saarland, Berlin, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen. Die Einrichtungen sollen bis nach Ende der Oster-Ferien (19. April 2020) geschlossen bleiben.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten zuvor darauf verwiesen, dass die flächendeckende Schließung von Schulen Probleme mit sich bringen würde. Ein solcher Schritt würde Eltern betreffen, die dann in Kliniken, in der Pflege oder Arztpraxen fehlen würden, sagte die SPD-Politikerin der Rhein-Neckar-Zeitung (Freitag).

Häufig springen die Großeltern bei der Betreuung ein. Damit würden die Älteren gerade aber umso mehr gefährdet", so Giffey.

Bayern kündigte einen Notfallplan für die Betreuung bestimmter Kinder an. "Wir werden eine Betreuung sicherstellen für Eltern, die in systemkritischen Berufen tätig sind", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler).

(rt/dpa)