Türkei schickt deutschstämmige IS-Kämpfer nach Deutschland zurück

Einer der deutschstämmigen IS-Kämpfer soll bereits an diesem Montag zurück nach Deutschland geschickt werden. Insgesamt drei ausländische Terrorkämpfer wird Ankara heute abschieben. Am Donnerstag folgen sieben weitere deutsche IS-Kämpfer.

Im Zuge der Nordsyrien-Offensive der Türkei wurden ausländische IS-Kämpfer festgenommen. Insgesamt 737 IS-Kämpfer mit ausländischen Staatsbürgerschaften befänden sich in türkischer Gefangenschaft, so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Die türkische Regierung warnte das Ausland, die Türkei sei kein Hotel für IS-Terroristen.

Der Sprecher des türkischen Innenministeriums, Ismail Catakli, erklärte an diesem Montag zu den geplanten Abschiebungen:

Insofern wird heute die Abschiebung von drei ausländischen Terroristenkämpfern aus unserem Land gewährleistet. 

Am Freitag hatte der türkische Innenminister Süleyman Soylu gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu gewarnt:

Wir haben euch gesagt, dass wir sie euch ausliefern werden. Und am Montag werden wir damit beginnen.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas kritisierte das abrupte Handeln Ankaras. Zunächst müsse geklärt werden, ob es sich bei den IS-Kämpfern um Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft handle. Deutschland und andere Länder befürchten, dass die türkische Offensive in Nordsyrien dazu führt, dass Tausende IS-Kämpfer, die sich bislang in kurdischer Gefangenschaft befanden, freikommen könnten. 

Am Donnerstag wird die Türkei sieben weitere vermeintlich deutschstämmige IS-Kämpfer abschieben. Diese befinden sich derzeit in türkischen Abschiebezentren.