Trump und Erdoğan: Zuerst mit Zerstörung drohen, dann ins Weiße Haus einladen

Keine 24 Stunden nachdem US-Präsident Donald Trump der Türkei mit "wirtschaftlicher Auslöschung" drohte, lud er seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan zu einem Staatsbesuch am 13. November nach Washington ein. Den Vorwurf, dass die USA die Kurden verraten hätten, ließ er nicht gelten.

Wie üblich äußerte sich Trump über Twitter zu den Vorwürfen, dass die USA ihre kurdischen Verbündeten verraten und der Türkei ausgeliefert haben, sollte Ankara seine Pläne einer Invasion nach Syrien in die Tat umsetzen. Die USA "mögen sich im Ausstiegssprozess" aus Syrien befinden, doch das bedeute "keineswegs", dass Washington die Kurden verraten habe. Sie seien ein "besonderes Volk und wunderbare Kämpfer", betonte Trump. Die USA würden den Kurden "finanziell (und mit) Waffen helfen".

Doch auch die Beziehungen zur Türkei seien "sehr gut". Viele würden vergessen, dass Ankara ein "großer Handelspartner" der Vereinigten Staaten von Amerika sowie ein "wichtiges Mitglied" der NATO sei. Washington habe auch gut mit Ankara verhandeln können, was sich in der Rettung von vielen Menschenleben in der syrischen Provinz Idlib und der Freilassung des inhaftierten US-Pastors Andrew Brunson gezeigt hätte, so der US-Präsident. Deshalb werde Präsident Erdoğan am 13. November sein Gast im Weißen Haus sein. 

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