Neue Studie sieht Verzehr roten Fleischs nicht als ungesund an

Wenn rotes Fleisch in normalen Mengen verzehrt wird, muss man sich nicht um seine Gesundheit sorgen. Zu diesem Schluss kamen Forscher und widersprechen damit Ansichten, dass durch den Verzehr roten Fleischs das Risiko einer Krebs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankung steigt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zwischen 300 und 600 Gramm Fleisch pro Woche. Ansonsten wirke sich dies negativ auf die Gesundheit aus. 

Ein 14-köpfiges Forscherteam aus sieben Ländern untersuchte die Auswirkungen des Konsums von rotem Fleisch auf den menschlichen Organismus und konnte nicht feststellen, dass normaler Konsum zu Gesundheitsschäden führt. Hierzu überprüften sie Hunderte Studien und die Daten Hunderttausender Personen. 

Es konnten keine Beweise gefunden werden, dass ein geringerer Verzehr roten Fleischs mit einem verminderten Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen einhergeht. Statistisch gesehen tauchen diese Erkrankungen nur etwas seltener auf, aber dieser Unterschied ist für einen Zusammenhang nicht ausreichend.

Die Studie wurde am 1.Oktober unter dem Titel "Effect of Lower Versus Higher Red Meat Intake on Cardiometabolic and Cancer Outcomes: A Systematic Review of Randomized Trials" (Auswirkungen geringeren bzw. höheren Konsums von rotem Fleisch auf Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen: Eine systematische Analyse stichprobenartiger Untersuchungen) veröffentlicht. 

Es dürfen nach Ansicht der Forscher nur stichprobenartige Kontrollstudien herangezogen werden, deren Teilnehmer über einen gewissen Zeitraum begleitet und einem Ernährungsplan unterworfen werden. Auf zwölf der internationalen Studien traf dies zu. Der Epidemiologe Bradley Johnston fasst die Ergebnisse zusammen: 

Es ist ungewiss, ob der Verzicht auf Fleisch Vorteile hat, und wenn, wirken sie sich nur geringfügig aus. 

Es müsse allerdings weiter in diesem Bereich geforscht werden. Europäer verzehren drei- bis viermal pro Woche rotes Fleisch. Die negativen Auswirkungen des Fleischkonsums auf die Umwelt sind unstrittig.